A. Bon der Völkerwanderung bis zur Französischen Revolution.
227
14. Zeige a) die wohltätigen, b) die schädlichen Bestimmungen des West-
fälischen Friedens!
15. Zeige, wie die Schäden des Dreißigjährigen Krieges allmählich über-
wunden worden sind: a) der politische (S. 106, 119, 136, 169),
b) der wirtschaftliche (S. 177, 250), c) der Schaden in bezug auf
Sprache, Sitte und Aberglauben! (S. 114, 121, 139, 140.)
16. Welche Flurnamen deiner Heimat erinnern noch heute an unter-
gegangene Höfe oder Dörfer?
2. Die Rechtspflege.
Aufgaben.
1. Wie wurde das Volk a) von der Leitung des Gerichtes, b) vom
Urteilsspruch allmählich verdrängt?' (S. 18, 59.)
2. Welche Beweismittel benutzte man in alter Zeit, welche heute?
(S. 18, 49.)
3. Vergleiche die früheren und die jetzigen Strafen! (Die Folter.)
4. Warum wurden die Gottesurteile wohl (1215) von der Kirche ver-
boten?
5. Nenne Rechtssammlungen! (S. 7, 18, 136, 200.)
6. Welche Strafmittel besaß die Kirche? Welche besitzt heute die katho-
tische? die evangelische?
7. Geistliche, auch Laien, die auf der „Freiheit" neben der Kirche wohnten,
standen nicht unter dem weltlichen Gerichte, Adelige nicht unter den
niederen Gerichten. Wie ist das heute?
8. Wie beherrschte in alter Zeit der Aberglaube den Strafprozeß?
(S. 18, 87.)
9. Warum veralten Gesetze so bald? Warum führte man 1495 das rö¬
mische Recht ein? Welchen Nachteil brachte seine Einführung mit sich?
10. Wodurch ist heute die Vollstreckung eines Todesurteils erschwert?
11. Welche Mängel hatten die Femgerichte?
12. Welchen Fortschritt bezeichnet die Einsetzung des Reichskammer-
gerichts? Vergleiche es mit dem heutigen Reichsgericht!
3. Die Wissenschaft.
a) Wuter kirchlicher Pflege. Erst seit der Bekehrung unserer Väter
zum Christentum und infolge der Verbindung Deutschlands mit Italien
lernten ausnahmsweise auch Laien Lesen, Schreiben und Latein. Karl der
Große konnte nicht schreiben, Otto der Große lernte erst als Mann
die Buchstaben. Lehrer waren die Geistlichen, besonders die Mönche,
in den Dom- und Klosterschulen (S. 19), zu denen um 1200 die
Stadtschulen (S. 47) kamen. Schriftsprache sowie die Sprache der Ge-
lehrten war das Latein. Aller Unterricht stand unter der Aufsicht der
Kirche. Es durfte nichts gelehrt werden, was gegen die Lehre der
Kirche verstieß. Durch scharfsinnige, oft spitzfindige Deutung suchte
man die Ergebnisse des Denkens mit der Kirchenlehre in Überein¬
stimmung zu bringen. Diese Wissenschaft nennt man Scholastik. Be-
15*