Full text: Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden (H. 2)

Friedrich IL 
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Icutb eine höhere Bedeutung. Der Hochmeister beauftragte 1230 einen Teil seiner 1280. 
Ritter, die heidnischen Preußen zu bekämpfen. Diese hielten noch hartnäckig 
am Heidentum fest, während den nördlich gelegenen Landschaften Kurland 
und Livland bereits durch den Orden der Schwertbrüder das Christentum 
aufgezwungen worden war. Im Süden war Polen ebenfalls seit langer 
Zeit christliches Land. — Die Preußen machten oft räuberische Einfälle in 
christliches Gebiet. Da der Kaiser nicht half, riefen die bedrängten Christen den 
Deutschen Orden zur Hilfe. Friedrich II. belehnte schon im voraus den 
Hochmeister mit dem Lande, das er erobern werde. Ein Kreuzheer wurde 
gesammelt und drang unter Führung der Ordensritter über die Weichsel vor. 
Das Kochschloß der Marienburg. (Südostecke.) 
Der Eroberungskampf dauerte (mit Unterbrechungen) länger als sechzig Jahre. 
Schritt für Schritt wurde den tapferen Preußen das Land abgerungen. 
Überall wurden Burgen angelegt, die man zunächst gewöhnlich aus Holz baute, 
später aber durch steinerne ersetzte. Den Eroberern folgten ganze Heere von 
Kolonisten aus dem Westen Deutschlands: Bauern, Kaufleute, Handwerker, 
Mönche. Um die Burgen herum wuchsen Städte empor: Thorn, Marienwerder, 
Marienburg, Elbing, Königsberg, Memel (Danzig war schon früher vor- 
Händen). In den durch den Krieg verödeten Landbezirken erhoben sich 
deutsche Dörfer. — Als später der Deutsche Orden das Morgenland 
verließ, wurde Preußen sein Hauptsitz. Der Hochmeister residierte als 
deutscher Reichsfürst auf dem herrlichen Schlosse zu Marienburg. 
Die Ordensritter wohnten in kleinen Steinburgen zerstreut über das ganze 
Land. In jeder Burg befehligte ein Komtur. 
Christensen u. Suhr, Geschichte für Mittelschulen. II. A. 5
	        
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