Full text: Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde (Teil 3)

§133. Der Dänische Krieg^l864. 
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gleich eine neue Verfassung, welche die völlige Einverleibung üerfe£ng 
Schleswigs in das Königreich Dänemark aussprach. Gleichzeitig Schleswigs 
aber erhob der Erbprinz Friedrich von Augustenburg Erban- 
sprüche auf Schleswig und Holstein. Die Mehrheit des Deut- ®lItj£|ifen 
schen Bundes trat für seine Ansprüche ein und ließ durch sächsische Deutschen 
und hannoversche Truppen das Bundesland Holstein für den Au- 
gustenburger besetzen. Preußen und Österreich hatten das Lon- 
doner Protokoll unterzeichnet und dadurch die Erbfolge Christians IX. öftuJrbe(ä) 
in Schleswig-Holstein anerkannt; doch erhoben sie Einsprache gegen 
die Einverleibung Schleswigs und ließen, als Dänemark ihre War¬ 
nung nicht beachtete, ein Heer von 45000 Mann unter dem Ober¬ 
befehl des preußischen Generals von Wrangel am 1.Februar 1864 
über die Eider in Schleswig einrücken. Hiermit begann der Dänische 
oder zweite Schleswig-holsteinische Krieg. 
2. Verlauf des Krieges. Die Dänen gaben das neubefestigte 
Danewerk ohne Widerstand auf und zogen sich in die Düppeler 
Schanzen zurück. Nach siebenwöchiger Belagerung gelang es den 
Preußen unter Prinz Friedrich Karl, dem Neffen Wilhelms I., die 
Erstürmung der Düppeler Schanzen am 18. April 1864.®^^^ 
Der Pionier Klinke sprengte durch Entzündung eines Pulver sack es Schanzen 
den Palisadenzaun und starb dabei als ein preußischer Winkelried. 
Es folgte ein längerer Waffenstillstand, der aber nicht zum 
Frieden führte. In der Morgendämmerung des 29. Juni wagte 
dann ein preußisches Korps unter Herwarth von Bittenfeld auf 
160 Kähnen den Übergang nach der Insel Alfen, worauf ^Alsen 
die befestigte Insel den Dänen genommen wurde. Die übrigen 
Truppen der Verbündeten besetzten ganz Iütland bis zum Kap 
Skagen. Im Frieden zu Wien 1864 trat der dänische König 3™*eenäU 
Schleswig-Holstein und £auenburg an Preußen und 
Österreich ab. 
3. Der Bertrag zu Gastein. Über das endgültige Schicksal 
der Herzogtümer entstanden bald Meinungsverschiedenheiten. Öfter- AAUen- 
reich wollte sie als selbständigen Staat dem Prinzen von Augusten- Denen 
bürg übergeben. Preußen forderte für diesen Fall die Vertretung 
des neuen Staates nach außen und die Verfügung über dessen Streit¬ 
mittel. Friedrich von Augustenburg lehnte diese Forderung 
ab. Schließlich vereinbarten Österreich und Preußen im Vertrag »ertrag 
zu Gastein 1865, fürs erste seiHolsteinvonÖsterreich,Schles-^ iS6 n 
mig von Preußen zu verwalten, über die Zukunft beider 
Herzogtümer solle nur in beiderseitigem Einverständnis ent- 
schieden werden. Lauenburg ging für eine Geldsumme in den 
Hentze. Geschichte für Mittelschulen. III. 
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