Full text: Geschichte des Mittelalters (Abt. 2)

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Zuerst war je ein HauSmeier (Majordomus) in jedem der drei Teile 
deS Reiches. 
687 Schlacht bei Testri (in der Gegend von St. Quentin) — 
Pippin von Heristal besiegt die Hausmeier von Neustrien und 
Burgund. 
Resultat: Er wird alleiniger Hausmeier und nennt sich „Herzog 
der Franken." 
Ihm folgte sein Sohn Karl Martell. 
Haupttaten: 1. Behauptung seiner Stellung im Kampfe gegen die 
aufständischen Großen. 
2. Alamannien und Bayern in größere Abhängigkeit 
gebracht. 
3. Ein Teil Frisland's erobert und christianisirt. 
4. Unterstützung des Winfried - Bonifacius bei seinen 
Missionen, also 
Ausdehnung des katholischen Christentums. 
5. Sieg zwischen Tours und Poitiers 732 — über die 
aus Spanien vordringenden Araber. *) 
Bedeutung dieses Sieges: 
Er schützt a. Europa vor Ueberflutung durch die Araber, 
b. das Christentum vor Unterdrückung durch den Islam. 
Unter Karl Martell's Söhnen Ausbildung des Genesicial-Wesens 
(später Lehnswesens). 
Karl Martell war schon unumschränkter Herrscher im Frankenreiche. 
Sein Sohn Pippin der Kleine wurde wirklicher König. 
Anfrage beim römischen Bischof: 
„Soll König sein, der den Namen des Königs führt, 
oder der die Pflichten des Königs übt?" 
Der Papst erklärt sich mit der Absetzung der Merowinger einver¬ 
standen. 
(Er wünscht die Hülfe Pippin's gegen die Langobarden.) 
752 Pippin zu Soissons auf den Schild erhoben als „König der Franken" 
und zu Reims gesalbt. 
Der letzte Merowinger Childerich III. in ein Kloster geschickt 
(— Statsgefängniß). 
754 Pippin 2) besiegt den Langobardenkömg Aistulf, 
schenkt das ihm abgenommene Erarchat dem Papste (Pippin'sche 
Schenkung) 
und legt so den Grund zum Kirchenstat. (Vgl. §. 15. p. 38.) 
Pippin vom Papst Stephan III. zu St. Denis gesalbt, nennt sich: 
„Pippin, von Gottes Gnaden König der Franken." 
1) Sismondi bei Plötz a. a. O. p. 30. 
2) Vgl. „Pippin der Kurze" von Streck fuß, H. u. P. für V. Nr. 170,
	        
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