Full text: Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main

— 225 — 
aber Herrliches und Großes war errungen. Napoleon floh mit 
dem Reste seines Heeres über den Rhein. Er hat Deutschland nie wieder¬ 
gesehen. Der Rheinbund wurde aufgelöst. 
Bei Hanau hatten sich die Bayern unter Marschall Wrede den 
Fliehenden entgegengestellt, um ihnen den Weg zu verlegen, waren aber 
zurückgeschlagen worden. Sie besetzten dann Sachsenhausen. Napo- 
leon ließ seine Truppen um Frankfurt herum ziehen; er selbst begab 
sich in das Landhaus des Simon Moritz von Bethmann. Als sich 
nun zwischen den Bayern und den Franzosen ein Gefecht entspann, 
geriet Frankfurt in die Gefahr, in Brand geschossen zu werden; doch 
ließ Napoleon, wie erzählt wird, auf die Bitten Bethmanns das Schießen 
einstellen, und die Stadt war gerettet. (Bethmannweiher und 
-denkmal). 
Z) Der Zug nach Paris und der Friede. In der Neu- 
jahrsnacht setzte Blüchers Heer in drei Abteilungen bei Mannheim, 
Kaub und Koblenz über den Rhein. Zwar hatten die Verbündeten 
noch manche Kämpfe mit Napoleon zu bestehen, aber ihr Marsch nach 
Paris war schließlich nicht mehr aufzuhalten; am 31. März 1814 
hielten sie ihren Einzug in die stolze Hauptstadt. Napoleon wurde 
abgesetzt und auf die Insel Elba verbannt. Die Regie- 
rung übernahm Ludwig XVIII., der Bruder des ermordeten Königs. 
Im Frieden von Paris mußten die seit 1792 eroberten Gebiete 
wieder abgetreten werden. 
4. Der Wiener Kongreß und die hundert Tage, a) Napoleons 
Rückkehr. In Wien versammelten sich die Minister sämtlicher enro- 
päischer Staaten, um die Grenzen der Länder neu zu bestimmen. Diese 
Versammlung heißt der Wiener Ko ngreß. Über die Feststellung 
der Grenzen aber entstand heftiger Streit, so daß es zum 
Kriege zu kommen schien. Als Napoleon von dieser Uneinigkeit 
hörte, verließ er Elba und landete in Frankreich. Sein Weg nach 
Paris gestaltete sich zu eiuem Triumphzuge. Die sranzösischen 
Soldaten jubelten ihrem alten Feldherrn zu, und bald zog er wieder 
als Kaiser in die Hauptstadt eiu. 
b) Die Schlacht bei Ligny. Seine Rechnung war falsch 
gewesen; die Verbündeten hatten sich über die wichtigsten Streitpunkte 
bereits geeinigt. Der Kongreß erklärte ihn in die Acht, und alle 
rüsteten sich zu neuem Kampfe. In Belgien erschien der alte Held 
Blücher mit einem preußischen Heere, Wellington führte ein 
englifch-dentfches heran. Napoleon stand eine prächtige Armee zur Ber- 
fügung; denn die Verbündeten hatten die in den deutschen Festungen 
gefangenen Franzosen bereits in die Heimat entlassen. Mit gewohnter 
Schnelligkeit erschien er auf dem Plan. Er versuchte die Ver- 
eimguug der beiden Heere zu verhindern. Bei dem Dorfe Ligny, 
Froning und Wewer, Geschichte. Ausg. C. 1. M. 15
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.