Full text: Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main

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niederhalten. Durch diese deutsche Bundesverfassung sahen sich titele 
Patrioten enttäuscht. Sie wußten, daß nur ein einiges Deutsch- 
land stark und mächtig sein könne, und mußten erleben, rote die 
kleinliche Eifersucht Österreichs gegen Preußen und die Großmannssucht 
der kleineren Staaten die deutsche Kraft von neuem lahmlegte. Wenn dann 
Männer auftraten und für die deutsche Einheit arbeiteten, so rief 
Metternich nach der Polizei und unterdrückte mit ihrer Hilfe alle 
freiheitlichen Regungen. 
XVIII. Die Friedensregierung Friedrich Wilhelms III. 
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Nach dem Sturze Napoleons nahm für Preußen eine Zeit friedlicher 
Entwicklung ihren Anfang, und noch fünfundzwanzig Jahre lang konnte 
Friedrich Wilhelm III. sein Volk regieren. 
1. Die Einteilung des Staates. Das Königreich Preußen be- 
stand jetzt aus zwei voneinander getrennten Reichsh älften, 
einer größeren östlichen und einer kleineren westlichen. Jene wurde 
in fünf Provinzen geteilt, Brandenburg, Pommern, Sachsen, Schlesien, 
Prenßen, diese in zwei, die Rheinprovinz und Westfalen. 
Unter Friedrich Wilhelm wurde die Berwaltungsordnung 
für die Monarchie geschaffen, wie sie noch heute besteht. Nach ihr 
wird jede Provinz in Regierungsbezirke eingeteilt; diese dann 
in Kreise, die sich wieder in städtische und ländliche Gemeinden 
gliedern. Dem Kreise steht ein Landrat vor, dem Regiernngs- 
bezirk ein Regierungspräsident, der Provinz ein Oberpräsident. 
Die Oberpräsidenten sind dem Minister des Innern in Berlin 
untergeordnet. 
2. Die Ordnung des Heerfliesens. Die Einrichtung des Heeres 
wurde durch dasGesetz über die Verpflichtung znmKriegs- 
dienste und durch die Landwehr-Ordnung genau festgesetzt. Sie 
besteht in ihren Grundzügen noch heute. Jeder gesunde 
Preuße ist mit dem vollendeten zwanzigsten Lebensjahre dienstpflichtig. 
Die bewaffnete Macht setzt sich zusammen aus dem Stehenden 
Heere mit der Reserve, der Landwehr und dem Landsturm. 
3. Friedrich Wilhelms Sorge für das Schulwesen. Das Wohl 
der Schule lag dem Könige sehr am Herzen. Die Einrichtung, 
die er dem preußischen Schulwesen gab, besteht gleichfalls in 
ihren Grnndzügen noch heute. Die höchste Schulbehörde war 
fortan das Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und 
M e d iz in al an g el e g e nh e i t en. 1818 wurde die Universität Bonn 
eröffnet. Neben den Gymnasien entstanden Realschulen; sie 
sollten besonders zu den gew erbli ch en Be rufen vorbereiten. Für die
	        
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