68 Die mitteldeutschen Staatenbildungen und ihre Bevölkerung. 
c) Das Glatzer Bergland bildet ein Hochland mit hohen 
Umrandungen, nämlich das Eulengebirge (1010 m), in dessen 
Umgebung Kohlen, Eisen und Silber gewonnen werden, dem 
Heuscheuergebirge (920 in), welches viel Formenähnlichkeit mit 
dem Elbsandsteingebirge hat, und den Erhebungen rings um den 
Glatzer Schneeberg (1420m). Auch hier führen von der Glatzer 
Neiße wichtige Wege nach Süden. Im Norden liegt dem Glatzer 
Bergland das einzeln aufragende Zobtengebirge (720 in) vor. 
d) An das Altvatergebirge (1490 m) lehnt sich schließlich 
das Gesenke^) an, das sich allmählich zur flachen und Niedern 
Wasserscheide (300 m) zwischen Oder und March abdacht. Auch hier 
findet sich wieder eine bequeme Hauptstraße, die sogar ohne Gebirgs- 
Übergang von der Donau unmittelbar ins norddeutsche Flachland führt. 
6. Die Höhenplatte von Tarnowitz im Osten der obern 
Oder (300 in) tritt über ihrer Umgebung zwar nur schwach hervor, 
ist aber deshalb von großer Bedeutung, weil sie sehr reich ist an 
Steinkohlen und Eisen, dazu auch noch Blei und Zinn, so daß sich 
hier Bergbau- und Jndustriethätigkeit in einer Weise entwickelt 
haben wie im Ruhrgebiet. Die vou der Taruowitzer Platte nach 
Nordwest ziehenden Niedern Hügelzüge bilden weithin die nördliche 
Umrandung der SchlesischeuTieflandbucht und bis zur Prosua, 
einem Nebenfluß der Warthe, auch die Grenze Deutschlands gegen 
das Russische Reich. 
§ 29. Die mitteldeutschen Staatenbildungen und ihre 
Bevölkerung. 
(Atlas, Karte 9 und Nebenkarte.) 
1. Das Land, welches von der mitteldeutschen Gebirgsschwelle 
und den in sie eingreifenden vier Tieflandbuchten eingenommen 
wird, ist zum größten Teil preußischer Boden, außerdem gehören 
hierher das Königreich Sachsen, die sächsischen Herzogtümer 
und die übrigen Thüringer Kleinstaaten, der nördliche Teil 
des Großherzogtums Hessen (Oberhessen) die Fürstentümer 
Lippe und Waldeck, endlich kleine Gebietsteile vom nördlichsten 
Bayern (Saalequellgebiet), von Oldenburg (Nahegebiet), Braun- 
schweig (Harz und Weserbergland), und von Anhalt (Harz). 
Das Königreich Preußen, dessen Stammlande im nördlichen 
und nordöstlichen Tieflande liegen, ist erst sehr allmählich nach 
Mitteldeutschland hereingewachsen. Schlesien erwarb es vor 150 Jahren 
unter Friedrich dem Großen, die rheinischen und thüringisch-säch- 
fischen Besitzungen erwuchsen aus frühern kleinen Anfängen zumeist 
zu Anfang dieses Jahrhunderts und nach Beendigung der Napoleo- 
nischen Kriege, der Anteil am Hessenlande und im Lahngebiete 
x) Das Wort ist slawischen Ursprungs. Jesenik heißt czechisch Esche; also 
Eschengebirge.
	        
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