A. Das germanische Altertum
113 v. Chr. bis 375 n. Chr.
Abstammung, Urheimat ttttb Wanderung der Germanen.
Man läßt die Geschichte des Altertums gewöhnlich mit dem Unter-
gange des mächtigsten Reiches in diesem Abschnitt, des römischen Welt-
reiches, endigen. Dasselbe wurde zerstört durch den Ansturm einer
großen Völlerfamilie, der Germanen.
Die Germanen gehören zur mittelländischen Menschenrasse.
Diese zerfällt in drei große Sprachgruppen: die hamitische (in Nord¬
afrika) , die semitische (vornehmlich in Vorderasien) und die arische
oder indogermanische. Die wichtigsten Völker dieser letzteren sind:
a) im Altertum:
I. Europäische Arier. II. Asiatische Arier.
Kelten; Germanen; Römer; Griechen. Armenier; Jranier; Inder.
b) in Mittelalter und Neuzeit:
I Europäische Arier. II. Asiatische Arier.
Kelten; Germanen; Slaven; Romanen; Armenier; Jranier; Inder.
Griechen.
Alle diese Völker stammen von einem UrVolk ab, das ursprünglich Die Arier,
wahrscheinlich am Pamirplateau, um die Quellen des Oxus (Amn-Darja)
zu Hause gewesen ist, von wo aus ein Teil nach Indien, ein zweiter
nach Vorderasien (Iran und Armenien) und Südeuropa, ein dritter
durch das Völkerthor zwischen Uralgebirge und Kaspisee nach Nordwest-,
Mittel-und Nordeuropa wanderte. Seit dieser Trennung, die noch in die
vorgeschichtliche Zeit (um 2000 v. Chr. ?) füllt, ging auch die ursprüng¬
lich gemeinsame arische Ursprache in viele Zweige auseinander. Die
Verwandtschaft dieser Zweigsprachen wurde erst nachgewiesen durch das
historische Sprachstudium, das Jakob Grimm (f lb63), uud das ver¬
gleichende Sprachstudium, das Franz Bopp (f 1867) begründete.
Bei jener großen Einwanderung arischer Völker aus Asien nach Europäische
Europa nahmen die pelasgischen Völker (Griechen und Römer) den Arier.
Süden'), die Kelten den Westen und die Mitte, die Germanen den
J) Die Iberer, die Urbevölkerung der pyrenäischen Halbinsel, deren Rest die
heutigen Basken sind, gehören nicht zur indogermanischen Sprachverwandtschaft.
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