Full text: Geschichte des Altertums (Bd. 1)

Schwächung der Diadvchenreiche Macedonien und Syrien. 93 
Bald nach der Demütigung des macedonischen schwächten die Syr. Krieg 
Römer ein anderes Reich des Ostens, das syrische der S e l e n k i d e n. 192—189. 
Statt die allen Diadochenreichen von Rom drohende Gefahr zu er- 
kennen und gemeinsam abzuwehren, hatte Autiochos III. von 
Syrien in kurzsichtiger Weise das Mißgeschick Macedoniens znge- 
lassen und suchte es nachträglich sogar zu benützen, um seine eigene 
Herrschaft zu erweitern. Er nahm die (früher ägyptischen) Besitzungen, 
die Philipp in Kleinasien hatte räumen müssen. Als er auch nach 
Europa übergriff, um sich Thracien anzueignen, geboten ihm die 
Römer Halt. Damals befand sich Hannibal bei Antiochos. Er 
hatte nach dem zweiten pnnifchen Krieg die Leitung Karthagos über- 
nommen und dieses in kurzer Zeit so emporgebracht, daß die eiser- 
süchtigen und mißtrauischen Römer seine Auslieferung verlangten. 
Einem solchen Schicksal war er durch die Flucht zu Antiochos ent- 
gangen. Diesem riet er nun, den Krieg gegen Rom im größten 
Maßstab zu eröffnen und gleich nach Italien zu tragen. Statt 
dessen folgte Antiochos den Vorstellungen der Ätoler, die ihn auf- 
forderten, Hellas von der Römerherrfchaft zu befreien. In der falschen 
Voraussetzung auf eine allgemeine Erhebung dieses Landes kam Antiochos 
mit unzulänglichen Streitkräften nach Griechenland. Die meisten dortigen 
Staaten, auch der achäische Bund, blieben den Römern treu, zu denen 
auch Macedonien, Pergamon und Rhodos standen. 
Gegen den von Epirus durch Thessalien heranrückenden Konsul 
Matt ins Acilius Glabrio verschanzte sich Antiochos hinter 
den Thermopylen , allein der Konsnlar Marcus PorciusCato Thermopylä 
umging als Legat die Stellungen der Syrer aus dem Pfade des 191- 
Ephialtes, und die Römer erstürmten den Engpaß 191. Antiochos 
floh nach Kleinasien. Im nächsten Jahre folgten ihm die Römer 
dorthin. Nach mehreren Erfolgen zur See, die sie ihrer eigenen 
wie der pergameuifcheu und rhodifchen Flotte verdankten (auch Hanni¬ 
bal wurde au der Spitze eines phönizischen Geschwaders von den 
Rhodiern vor der Mündung des Eurymedon 190 besiegt), drang 
das Landheer unter dem Konsul Lucius Cornelius Scipio, 
dem sein Bruder P. C. Sc. Asricauus als Berater zur Seite stand, 
durch Macedonien und Thracien über den Hellespont nach Klein¬ 
asien vor. An Stelle des erkrankten Feldherrn und seines ab- 
wesenden Bruders schlug der Legat Gnäns Domitins das weit 
größere, aber bunt zusammengewürfelte syrische Heer, das in echt 
orientalischer Weife mit Sichelwagen, Elefanten, arabischen Kamel- 
reitern und persischen Bogenschützen versehen war, bei Magnesia Magnesia 190. 
am Hermosflnß und dem Berge Sipylos (unweit v. Smyrna) so, 
daß sich Antiochos zum Frieden verstand. Er trat alles, was er 
in Europa besetzt hatte, desgleichen sämtliche Besitzungen in Kleinasien 
bis auf Kilikieu ab, lieferte feine Elefanten und fast alle Kriegs- 
schiffe aus, verpflichtete sich zu einer Kriegskostenentschädigung und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.