Full text: Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte

§ 42. Der Feldzug des Xerxes oder der Dritte Perserkrieg 480—479. 69 
Heer der Peloponnesier gegen den Isthmus in Bewegung setzte, ging er 
nach Böotieu zurück. Dort kam es bei Platäü zur abermaligen Ent- 
scheidung. Über 100000 Streiter aus 22 GrKchenstämmen rückten gegen 
die Perser an. Den Oberbefehl führte der Spartaner Pausanias; die 
athenische Abteilung stand unter Aristides, der inzwischen ehrenvoll aus 
der Verbannung zurückberufen worden war. Die Perser kämpften aus- 
dauernder und mutiger als sonst, aber sie unterlagen der größeren Kriegs- 
fünft der Griechen. Mardonius selbst fiel im Kampfe. Den Preis der 
Tapferkeit trugen diesmal die Plattier davon. 
Dem Delphischen Apollo wurde zum Dank für den Sieg aus der reichen 
Beute ein goldener Dreifuß geweiht, auf welchem die Namen der mitbeteiligten 
22 Völkerschaften eingegraben waren. Derselbe ist in der römischen Kaiserzeit 
nach Konstantinopel weggeführt worden, wo er sich bis heute erhalten hat. 
B. Die Machtentfaltung Athens 
in der Halbjahrhundertzeit von —4^9- 
§ 43. 
Der Angriffskrieg gegen die Perser 479—449 
mtb der Attische Seebund. 
1. Sieg bei Mykäte 479. Schon der Landkrieg des Mardonius 
ist für die Perser mehr ein Verteidigungs- als ein Angriffskrieg gewesen. 
Noch offenkundiger trat diese Umkehr in der gleichzeitigen Fortsetzung 
des Seekrieges zutage. Die persische Flotte, von der griechischen verfolgt, 
brachte ihre Schiffe beim Vorgebirge Mykale (gegenüber von Samos) 
ans User. Die Griechen, jetzt durch den Übertritt der Jonier unterstützt, 
stiegen ebenfalls ans Land. Sie eroberten das Strandlager der Perser 
und vernichteten ihre Schiffe (angeblich am Tage der Schlacht von Platää). 
Den Hauptanteil an diesem Siege hatte Tanthippns, der die athenischen 
Schiffe befehligte. 
2. Höergang der Kegemonie. aus die Athener 478. Nach dem 
Abzüge der Perser war Athen wieder aus dem Schutte erstanden. Auf 
Betreiben des Themistokles wurde die Stadt trotz des eifersüchtigen 
Widerspruches der Spartaner mit starken Ringmauern umgeben, ebenso 
der Piräus befestigt und die Flotte vermehrt. Alle Ereignisse der letzten 
Zeit hatten Athens Berus zur leitenden Seemacht erwiesen. Noch während 
des Feldzuges 478, als eben Byzanz eingenommen worden war, voll-
	        
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