fullscreen: Deutsches Lesebuch für Handelsschulen

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ehemaligen Staatssekretär des Reichspostamtes. Ihm verdanken 
wir aber auch, und zugleich die ganze Welt, die Gründung des 
Weltpostvereins. Die fremdländischen Postbeziehungen waren durch 
einzelne Verträge geregelt, und deren gab es nicht weniger 
als 1200. Diese Verschiedenartigkeit der Vorschriften hemmte den 
Verkehr ebenso wie den Postbetrieb. Stephan erkannte mit klarem 
Blick die Mißstände und suchte seit 1866 in den Verträgen, die 
das Ausland mit der norddeutschen Bundespost schloß, ein ein¬ 
facheres Abrechnungsverfahren und einen engeren Aneinander - 
Schluß der Staaten herbeizuführen. Endlich traten auf seine An¬ 
regung hin 1874 alle europäischen Staaten und die Vereinigten 
Staaten von Nordamerika in Bern zu einem Postkongreß zusammen 
und schlossen den „Allgemeinen Postverein“, dem 22 Staaten mit 
mehr als 370 Millionen Einwohnern angehörten. An Stelle aller 
Einzelverträge wurde ein einheitlicher Gesamtvertrag angenommen. 
Infolge, zahlreicher weiterer Beitrittserklärungen wurde vier Jahre 
später in Paris der Verein zu dem „Weltpostverein“ erweitert und 
dem Vereinsvertrage eine unbegrenzte Dauer gegeben. Man einigte 
sich dahin, daß innerhalb des Gebietes des Weltpostvereins gleiche 
Gebühren und einheitliche Versendungsbedingungen bestehen sollten,, 
ohne Unterschied des Ursprungs und des Bestimmungsortes; als 
Weltpostgebühr nahm man 25 cts. — 20 Pfg. für den einfachen Brief, 
10 Pfg. für die Postkarte an. ■ Auf den weiteren Postberatungen 
die in Lissabon, in Wien, in Washington und Rom stattfanden, 
wurde das Werk weiter ausgebaut und der Wertbrief, der Post- 
auftrag, die Postanweisung, das Postpaket und der Zeitungsverkehr 
in den Wirkungskreis des Weltpostvereins einbezogen. 
Gegenwärtig gehören außer China und einigen kleineren 
Staaten in Asien und Afrika alle Kulturgebiete der ganzen Erde 
diesem an; er umfaßt daher einen Flächeninhalt von rund 
113 Millionen Quadratkilometer mit über einer Milliarde Menschen. 
Seit seiner Gründung hat sich daher der Umfang seines Gebietes 
und dessen Bewohner verdreifacht, und in dem gleichen Maße ist 
auch die Zahl der Postanstalten gestiegen. 
Nach Spanier, Der Weltverkehr und seine Mittel u. a. 
D8. Die Verkehrswege in den Alpen. 
Tas gewaltige Hochgebirge der Alpen trennt zwei in mancher Beziehung 
grundverschiedene Welten voneinander. Für die natürlichen Verhältnisse, wie 
Klima. Wetter und Pflanzcnwuchs, bilden sie eine scharfe Grenze zwischen 
Nord und Süd, und ebenso trennen sie seit alter Zeit die Völker nach 
Abstammung, Sitten und Sprache. Es war für die ungestörte Entwicklung 
der römischen Kultur von großer Bedeutung, daß die fast unübersteigbare 
Mauer der Alpen sie viele Menschenalter hindurch gegen die Einfälle nor¬ 
discher Barbaren schützte; und wenn es der eisernen Willenskraft eines 
.Hannibal oder dem ungestümen Wagemut germanischer .Heerhaufen gelang..
	        
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