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geschah, zeigte er die „eisernen Zähne". Plötzlich erschien er mit 600 Reitern
vor dem Tore und verlangte Einlaß. Aber die Berliner leisteten der Aufforderung
keine Folge; sie griffen vielmehr zu den Waffen, läuteten die Sturmglocken und
besetzten die Wälle. Doch plötzlich war der Kurfürst unter ihnen und schlug die
Empörung nieder. Nun führte er den Schloßbau schnell zu Ende; im Jahre 1451
bezog er das Gebäude und machte Berlin zur Haupt- und Residenzstadt des
Kurfürstentums. Die Städter aber sahen bald ein, daß kein Stand innerhalb
des Staates eine Sonderstellung einnehmen darf, wenn dieser gedeihen soll.
Nachdem Friedrich den Trotz der Städter gebrochen hatte, suchte er den mär-
tischen Adel durch Gründung des Schwanenord enssittlich zu fördern. Die Mit-
glieder, die von adeliger Herkunft sein mußten, hatten zu geloben, denGottesdienst
fleißig zn besuchen, sich gegenseitig zu unterstützen und ein sittenreines Leben
zu führen. — Für Vergrößerung seines Gebietes trug Friedrich ebenfalls Sorge.
Im Jahre 1455 kaufte er die Neumark von dem Deutschen Ritterorden
zurück, die einst Kaiser Sigismund verpfändet hatte. — Friedrich legte 1470
die Regierung nieder und zog sich nach Franken zurück. Über seinem Leben
hatte der Wahlspruch gestanden: „Bete und arbeite!" Als Kurfürst folgte ihm sein
Bruder Albrecht.
7. Albrecht Achilles 1470-1486.
Albrecht war ein echter Ritter; von Jugend auf hatte er sich im Gebrauche
der Waffen geübt. Turnier und Schlacht waren ihm die liebste Beschäftigung.
Bei einem Ritterspiel in Augsburg hob er 17 Kämpfer aus dem Sattel. Ein alter
Schriftsteller meldet von ihm, daß es in Deutschland keinen Winkel gebe, den
er nicht im Schmucke der Waffen betreten hätte. Wegen seiner Tapferkeit und
seines Mutes wurde er Achilles genannt. Auch zeichnete sich der Kurfürst
- durch feine Sitten und anmutiges Benehmen aus. So war es erklärlich, daß er
an den unwissenden Bürgern und an dem rohen Adel der Mark keinen Gefallen
fand. Bei einem Feste, das ihm die Stadt Stendal gab, ließ er deren Vertreter
unbeachtet am Kamine stehen. Später aber erkannte Albrecht, daß unter der rauhen
Außenseite der Märker ein guter Kern verborgen lag.
Seine Tochter Barbara war mit dem Herzog Heinrich vonKrossen vermählt.
Als dieser starb, glaubte Albrecht ein Erbanrecht auf dessen Länder zu haben.
Hans von Sagan aber, des Herzogs nächster Verwandter, erhob ebenfalls
Ansprüche. So mußte das Schwert entscheiden. Albrecht demütigte Hans von
Sagan und gewann das Herzogtum Krossen.
In der damaligen Zeit hatten die Fürsten die Gewohnheit, ihren Besitz
unter ihre Erben aufzuteilen; eine Zerstückelung der Länder war die Folge davon.
Albrecht suchte das zu verhüten; deshalb erließ er im Jahre 1473 ein besonderes
Gesetz, dasAchilleifche Hausgesetz. Darin wurde bestimmt: das Kurfürsten¬
tum Brandenburg erbt sich stets ungeteilt auf den ältesten Sohn fort; Ansbach und
Bayreuth erhalten der zweite und der dritte Sohn; die andern Kinder werden
mit Geld abgefunden. Das Gesetz hatte für Brandenburg eine große Bedeutung;