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Heinrich VI 1027—1042 regierte. Dieser folgte 1039
seinem Vater als Heinrich III auf dem deutschen Thron uud
verlieh 1042 das Herzogtum Bayern an Heinrichs V Neffen
Heinrich, der als
Heinrich VII 1042—1047 regierte. Nach dem Tode Hein-
richs VII verwaltete
Kaiser Heinrich III, vormals als Herzog Bayerns Hein-
rich VI genannt, Bayern zwei Jahre, 1047—1049, unmittelbar
und verlieh es hierauf dem lothringischen Grafen
Konrad von Zütphen 1049—1053. Dieser verfeindete sich
mit dem Bischöfe Gebhard von Regensburg und wurde,
als er des Kaisers Vorladung nach Tribut nicht folgte, 1053
entsetzt. Bayern kam nun an des Kaisers älteren Sohn
Heinrich VIII 1053—1054, und als dieser 1054 bei Leb¬
zeiten des Vaters als deutscher König gekrönt wurde, an des
Kaisers jüngeren Sohn,
Konrad, der jedoch schon 1055 starb. Nun überließ der
Kaiser das Herzogtum Bayern seiner Gemahlin
Agnes 1055—1061, die sich, nachdem sie 1056 Witwe ge¬
worden, mit ihrem Kanzler, dem Bischöfe Heinrich von Augs-
bürg, in die Verwaltung Bayerns, teilte. Nach einem Unglück-
lichen Kriege gegen die Ungarn legte sie die Regierung Bayerns
in die Hände des Grafen Otto von Nord he im, der als
Otto II 1061—1070 die herzogliche Würde bekleidete. Dem
Könige Heinrich IV wegen seiner Anhänglichkeit an die Sachsen
verhaßt, ward Otto eines Mordanschlages gegen die Person des
Königs bezichtigt und 1070 des Herzogtums Bayern verlustig
erklärt. Bayern erhielt Welf IV, der Sohn Azzo's II von
Este und der Welsin Kunizza, unter dem Namen Welf I.
8. Layern unter Herzögen aus dem welfifchen und
babenliergischen Hause, 1070—1180.
Welf I regierte von 1070—1077. Bei Beginn des Streites,
der zwischen dem Könige Heinrich IV und dem Papste Gre-
gor VII über die Jnv estitur der Bischöfe und Äbte entbrannte,
stellte sich Welf I auf die Seite des Papstes und wurde des-
halb auf einem Landtage zu Ulm 1077 aller Reichsämter ver¬
lustig erklärt. Die Verwaltung Bayerns übernahm