Full text: Abriß der bayerischen Geschichte für den ersten Unterricht in den Mittelschulen

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surften zwischen Pfalz und Bayern wechseln solle. Nach 
seiner Rückkehr aus Italien gründete Ludwig 1330 für ver¬ 
diente Ritter und deren Frauen das Kloster Ettal im 
Ammergau. 
Durch den Kurverein zu Rense im Jahre 1338 ward 
zwischen Ludwig und den geistlichen und weltlichen 
Fürsten ein gutes Einvernehmen hergestellt. Aber dieses wurde 
durch Ludwigs Streben, eine ansehnliche Hausmacht zu begründen, 
bald wieder gestört. Nachdem er schon 1324 die Markgrafschaft 
Brandenburg seinem ältesten Sohne, Ludwig, zu Lehen 
gegeben, zog er 1341 Niederbayern ein, wo der Mannes- 
stamm Heinrichs XIII mit Johann 1340 erloschen war. Im 
Jahre 1342 brachte er Tirol und Kärnten an sein Haus, 
indem er zugab, daß die Erbin dieser Länder, die Gräfin Mar¬ 
gareta Maultasche, die sich von ihrem Gemahl Johann 
Heinrich aus dem Haufe Böhmen-Luxemburg. trennte, mit 
feinem Sohne, dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg, 
eine neue Ehe einging. Als im Jahre 1345 der kinderlofe Graf 
Wilhelm IV von H olland im Kampfe mit den Friesen ge- 
fallen war, fiel seiner Schwester Margareta, welche Ludwig 
der Bayer 1324 geehelicht, Hennegau als Frauenlehen von 
selbst zu. Bald darauf (1346) belehnte Ludwig zu Nüru- 
berg seine Gemahlin auch mit Holland, Seeland und 
Friesland. Einige Zeit später bestimmte Ludwig seinen 
vierten Sohn Wilhelm, eventuell den fünften, Albrecht, 
als Erben des niederländischen Besitzes. 
Auf Anstiften des Papstes Klemens VI wurde Ludwig 
dem Bayern 1346 ein Gegenkönig aufgestellt in der Person 
des Markgrafen Karl von Mähren. Ludwig rüstete, um 
seinen Gegner aus dem Feld zu schlagen, starb aber vor Aus- 
führung dieses Planes am 11. Oktober 1347 wahrscheinlich 
infolge eines Schlagflnffes in der Nähe des Klosters Fürsten- 
feld bei dem Dorfe Puch auf einer Wiese, die seitdem der 
Kaiseranger heißt. Seine Leiche ward in der alten, später 
in der neuen Pfarrkirche zur lieben Frau in München beige- 
setzt. Kurfürst Max I von Bayern ließ seinem Ahnherrn 
in der neuen Frauenkirche zu München ein kunstreiches Denkmal 
von Erz errichten. In hervorragender Weise hat sich Ludwig 
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