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zu räumen. Nach dem Frieden, welchen Österreich mit Na¬
poleon am 14. Oktober 1809 zu Wien schloß, drangen die
Bayern wieder in Tirol ein und erstürmten den Berg Jsel bei
Innsbruck. Tirol wurde von Napoleon an Italien, Jlly-
rien und Bayern verteilt. Bayern erhielt für das, was
es von Tirol verlor, Salzburg, Berchtesgaden, das Inn-
viertel, einen Teil des Hausruckviertels, die Mark-
grafschaft Bayreuth und die Stadt Regensburg mit
dem fürstbischöflichen Gebiete.
In dem Feldzuge, den Napoleon 1812 gegen Ru߬
land unternahm, kämpfte die Hauptmasse der Bayern an
der Seite Napoleons bei Polock, wo ihre Generale De-
roy und Sieb ein sielen. Bei dem unheilvollen Rückzüge der
Franzosen aus Rußland deckte der bayerische General Wrede
bei Wilna die Rückzugslinie. Von den dreißigtausend Bayern,
die nach Rußland gesendet worden, kamen nur. wenige in die
Heimat zurück. Als Napoleon auch jetzt keine friedfertige
Gesinnung zeigte, war Kaiser Franz I von Österreich, Na¬
poleons Schwiegervater, hochherzig genug, an Frankreich den
Krieg zu erklären. Auch Bayern wollte die Übermacht Frank-
reichs nicht länger stützen und schloß durch Wrede, der die
mobile Legion Bayerns am Inn aufgestellt hatte, mit Öfter-
reich zu Ried 1813 einen Vertrag ab. Durch diesen trat
Bayern aus dem Rheinbunde, schloß sich dem Bunde gegen
Napoleon an und erhielt seine Souveränetät und seinen bisc¬
herigen Besitz gewährleistet. Wrede ging nun mit bayerischen
und österreichischen Truppen nach dem untern Main und trat
den Franzosen, die bei Leipzig geschlagen worden waren, bei
Hanau kämpfend entgegen. Napoleon sah sich genötigt, über
den Rhein zurückzugehen. Im Jahre 1814 gingen die Ver¬
bündeten nach Frankreich selbst. Dort kämpften die Bayern
siegreich bei Brienne und höchst rühmlich bei Bar snr
Aube und bei Arcis snr Aube. In dem Frieden, der 1814
zu Paris mit Frankreich geschlossen wurde, vereinbarte
Bayern mit Österreich, daß an dieses Tirol, Vorarl-
berg, Salzburg, das Inn- und Hausruckviertel zurück-
fallen, Bayern dagegen das Großherzogtum Würzburg nebst
Aschassenburg, die Pfalz am linken Rheinufer und
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