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Heinrich IV. 1056—1106.
Erzeugnisse wurden dann auf Märkten, die sich besonderen Frie-
densschntzes erfreuten, feilgeboten. So entstanden kleine Handels-
Mittelpunkte (Städte), welche die ländliche Umgegend mit Bedürf-
nissen versorgten („Stadtwirtschast"). Einen internationalen
oder Weltverkehr gab es allerdings auch schon, aber Deutsch-
laud wurde bis ins 12. Jahrhundert hinein von ihm wenig be-
rührt: es lag in der Mitte des „S t r a ß e n v i e r e ck s" Mittel¬
meer — Frankreich — Nord- und Ostsee — Rußland. Nur die
Rhein- und Donau st raße wurden schon früher in den Welt-
Handel einbezogen; Wein aus dem Elsaß und vom Rheingebiet
als Handelsgegenstand mit dem Norden förderte diese Entwicklung.
Durch das Eintreten der Städte wurde Heinrich bereits nach
Jahresfrist der Abschluß eines Friedens (von Gerstungen, 1074)
möglich; freilich mußte er u. a. Schleifung der Burgen in Sachsen
versprechen. Bei diesem Zerstöruugswerk bekundeten jedoch
die Sachsen den größten Übermut, wodurch sie ihre
Umschwung. Lage verschlechterten. Es war ausbedungen worden, daß die schönste
von Heinrichs Burgen, die Harzburg, in deren Mauerkreis nebst
der königlichen Pfalz noch ein Kloster und eine Kirche standen, nur
ihre Ringmauern verlieren sollte. Aber die sächsischen Bauern
zerstörten in ihrer Wut auch den P al ast, das Kloster und
die Kirche. Der Erzbischos von Mainz belegte sie deshalb
mit dem Bann und Heinrich bot die Herzöge abermals gegen sie
als Vertragsbrüchige auf. Diese waren über die Ausschreitungen
der sächsischen Bauern so bedenklich geworden, daß sie den König
Ende. jetzt unterstützten. Nun gelang es ihm mit einem großen süd- und
westdeutschen Heere die von Otto von Nordheim geführten Sachsen
(bei Hohenburg oder Homburg an der Unstrut 1075) voll¬
ständig zu schlagen. So mußten sich die Sachsen wieder
unterwerfen; die königlichen Burgen wurden von
neuem ausgebaut^,
'Der Investitur st reit.
Heinrich III. hatte dem E l u n i a z e n s e r t u m das Papsttum
gewonnen. Ganz im Geiste dieser Bewegung leitete Hildebrand
aus Soana (in Toskana), seit 1073 als
Gregor VII. (1073—1085)
Gregors Papst, die kirchlichen Angelegenheiten. Als Archidiakon des päpst-
Reformen, lichen Stuhles hatte er hervorragenden Anteil an dem P et p st -
l. wahlerlaß Nikolaus' II. (1059), wonach der Papst von den
Kardinälen gewählt werden sollte.
Kardinäle—die vornehmsten Berater und Helfer des Papstes, ursprüng¬
lich teils Priester an den vornehmsten Kirchen der Stadt teils Diakone (d. i. noch
nicht völlig ausgeweihte Priester) aus den römischen Stadtbezirken teils Bischösexms
der Umgebung Roms.