Full text: Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte (Teil 2)

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damit sie sich von dem Gegenteil überzeugten. Das geschah. Die Athener 
hielten die Boten fest und arbeiteten unverdrossen weiter. Nach einiger Zeit, 
als die Mauern ungefähr fertig waren, klärte er die Spartaner auf. Sie 
gerieten in Zorn, mußten ihn jedoch ziehen lassen, um die Ihrigen zurück- 
zuerhalteu; aber sie schworen ihm ewige Feindschaft. 
Trotz seiner großen Verdienste um die Vaterstadt mißtrauten ihm seine 
Mitbürger. Sie hielten ihn für zu waghalsig und meinten, er stürze Athen 
schließlich doch noch ins Verderben. Daher vertrauten sie ihm keine Führer- 
stelle mehr an. 
11. Die Perser müssen aus dem Ägäischen Meere weichen. Schon im 
Jahre der Schlacht von Platää waren die Griechen zum Angriff über- 
gegangen und hatten die persische Flotte beim Vorgebirge Mykale an der 
kleinasiatischen Küste besiegt. Ihr Ziel war jetzt die Vertreibung 
der Perser aus dem Ägäischen Meere. Zuerst hatte Paufänias den 
Oberbefehl. Dieser benahm sich jedoch sehr herrisch und hochmütig; ja, es 
wurde ihm sogar vorgeworfen, daß er Verrat übe und als persischer Statt- 
Halter nach Griechenland zurückkehren wolle. Die Spartaner mußten ihn 
abberufen, und Aristeides, der damals die athenische Streitmacht befehligte, 
trat an seine Stelle. Sparta zog sich bald ganz vom Kriege zurück, und 
Athen^ übernahm die Führung. Aristeides schloß für Athen mit einer Reihe 
von Inselstaaten und Küstenstädten Kleinasiens einen Bund, dessen Ziel die 
Befreiung aller Griechen vom persischen Joche war. 
Dreißig Jahre nach der Schlacht von Platää war das Ziel vollständig 
erreicht. Als Kimon, der Sohn des Miltiades, 449 die Perser bei 
Salamis auf Cyperu besiegt hatte, durfte sich fortan kein persisches 
Kriegsschiff mehr im Ägäischen Meere blicken lassen. 
12. Das Ende des Themistokles und des Aristeides. Themistokles 
erschien seinen Mitbürgern sehr herrschsüchtig, sodaß sie sich schließlich 
vor ihm fürchteten und ihn verbannten. Jetzt begannen seine Todfeinde, die 
Spartaner, eine richtige Hetze gegen ihn. Wo er eine Zuflucht suchte, da 
scheuchten sie ihn ans. Schließlich wandte sich der ans seinem Vaterlande 
Ausgestoßene nach Persien und erhielt das Gnadenbrot vom Großkönige. 
Aristeides blieb bis an sein Ende bei allen Griechen hochgeehrt. Ob- 
gleich ihm oft Gelegenheit geboten wurde, sich auf ehrliche Weise großen 
Reichtum zu erwerben, zog er es doch vor, arm zu bleiben. Nach seinem 
Tode bestattete man ihn auf Staatskosten, und seine Töchter erhielten bei 
ihrer Verheiratung vom Staate eine Aussteuer. 
X. Die Blütezeit Athens unter perikles. ^60 bis ^30. 
1. Perikles als Leiter des athenischen Staates. In Athen hatten alle 
Bürger zusammen in der Volksversammlung die Entscheidung über 
die wichtigsten Angelegenheiten des Staates. Sie besaßen also große 
Rechte. Aber auch große Pflichten ruhten auf ihren Schultern. Manchmal 
waren zwet Drittel aller zu gleicher Zeit im öffentlichen Dienste als Ratsherrn,
	        
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