Das tägliche Leben. 
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zogen über die Tunika ein bis auf die Füße reichendes Kleid und hüllten 
sich beim Ausgehen in ein großes viereckiges Tuch. 
2. Die Wohnung. Auch das Haus war im ganzen ähnlich angelegt 
wie das griechische. Statt des ersten Hofes treffen wir bei den Römern 
das Atrium, einen Raum, der mehr Saal als Hof war. In den ältesten 
Zeiten bestand das Haus allein aus dem Atrium, und dieser Raum blieb 
auch später der Mittelpunkt für das Familienleben. 
3. Die Ernährung war zur Zeit der Unterwerfung Italiens noch recht ein- 
fach. Die Hauptmahlzeit wurde wie bei den Griechen gegen Abend eingenommen, 
Die hauptsächlichsten Nahrungsmittel waren Mehlbrei, Gemüse und bei fest- 
lichen Gelegenheiten Fleisch. Der Wein wurde mit Wasser vermischt getrunken. 
4. Das Familienleben. Es zeichnete sich vor dem der Griechen durch Zucht 
und Strenge, aber auch durch größere Innigkeit aus. Der Vater herrschte 
nach dem Gesetze mit beinahe unbeschränkter Gewalt; nach seinem Tode trat 
und Knaben. Sie hielt ihre Kinder an zur Achtung vor dem Alter und 
den Gesetzen des Staates, zur Mäßigkeit und Enthaltsamkeit und sorgte 
für ihre Abhärtung durch körperliche Übungen. Unter den Sp-ielen in der 
Familie waren die Ball- und Brettspiele bei alt und jung die beliebtesten. 
Mit der Erziehung war häusig der Unterricht eng verbunden; doch gab es 
auch öffentliche Schulen (und zwar schon im 5. Jahrhundert), in denen die 
Kinder Lesen, Schreiben, Rechnen und die Zwölftafelgesetze lernten. 
Christensen u. Suhr, Geschichte für Mittelschulen. I. 2.Aufl. 7- 
der älteste Sohn an 
seine Stelle. Doch war 
in Wirklichkeit das Ver- 
hältnis ein mildes, auf 
gegenseitiger Achtung 
beruhendes. Die Gat- 
tin, obgleich durch Kauf 
(Scheinkauf) in die Ge- 
walt des Mannes ge- 
kommen, stand ihm als 
Gehilsin ebenbürtig zur 
Seite. Sie regierte das 
Hauswesen, war aber ®^u6en 

keineswegs an das Haus 
gebannt. 'Sie beaufsich- 
tigte und leitete die Ar- 
betten für die Familie, 
namentlich die Verferti¬ 
gung der Kleidungs¬ 
stücke, sowie die Er- 
ziehung der Mädchen 
Römer in der Toga. Verheiratete Frau.
	        
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