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MittelafrLca.
das gegenwärtig unter mehrere Herrscher vertheilt ist, welche sich bestän¬
dig anfeinden. Gon dar, die Residenzst. des großen Negus, sonst
mit 50 bis 80,000 E., hat deren setzt kaum 6000 und liegt größten-
theils in Trümmern.
III. Die .Ostkirsterrlärrder der Somauli^s und Sowauli^s
(sonst die Küsten Adel und As an genannt), südöstlich von Ha-
bessinien und längs dem indischen Ocean, wenig bewohnt und noch
sehr unbekannt.
IV. Sudan oder DligriLien, 50,000 □ M. groß und von
Negern bewohnt, stößt nördlich an die Sahara, östlich an Dar-
fur, südlich an das unbekannte innere Africa und Guinea und
westlich an Senegambien. Der nördliche Theil ist ganz flach, der
südliche vom Konggebirge und dessen Zweigen durchzogen und
daher gebirgig und waldig. Der große Strom Jo lib a und Qnorra
(auch Niger genannt) durchfließt dieses Land; anßerdein ist der
große See Tsad zu bemerken. Zn den Producten desselben gehö¬
ren auch der merkwürdige Butterbaum und der durch seine Größe
sich auszeichnende Baobab oder Kalebassenbaum. Unter den verschie¬
denen Staaten, ans welchen Sudan besteht, ist das Reich der Fel-
latas am mächtigsten mit der Hauptst. Sacka tu von 40—80,000
Gr., wo ihr Sultan residirt und wo 1827 der britische Reisende
Clapperton starb, durch welchen man eine größere Kenntniß von Su¬
dan bekommen hat,— und mit der Handelsst. Kano von 30,000 E.
In einem andern Negerreiche Borgn ist die St. Boussa, am
Qnorra, wo der berühmte britische Reisende Mungo Park umkam.
Oestlich von Sackatu ist das Negerreich Bornu, wo der große See
Tsad und die St. Engornn mit 50,000 E. Nördlich von Sackatu
liegt das Reich Tombuktu mit der Hauptst. gl. N., erst kürzlich
von Europäern besucht.
V. Senegambien, westlich von Sudan und am atlantischen
Ocean, in welchen sich der Senegal unb Gambia ergießen, ist
ein 18,000 ss) M. großes und gleichfalls von Negern bewohntes
Land, im Innern von dem Konggebirge durchzogen, wo der Jo¬
liba entspringt, und mit denselben Producten, wie Nigritien, besteht
auch wie dieses, aus vielen Staaten; desgleichen haben die Briten,
Franzosen und Portugiesen hier einige Besitzungen.
VI. Dber-Guinea, ein großes Land, südlich von Senegambien
und Sudan und längs dem atlantischen Ocean, von welchem man
fast nur die Küstengegenden kennt, welche zum Theil ihre Namen
von den Haupthandelswaaren des Landes, als: die Pfeffer-, Zahn¬
oder Elfenbein-, Gold- und Sclavenküste, haben und feuchte
Niederungen bilden, während das Innere ein von dem Konggebirge
gebildetes Hochland ist, welches der Joliba auf seinem Laufe durch¬
bricht und sich sodann mit vielen Armen in den Meerbusen von Gui¬
nea ergießt. Anch dieses sehr ergiebige Land besteht aus vielen Neger-