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einigemale, den König in ein Gespräch zu ziehen; aber alle Be¬
mühungen, ihn aus feinem Trübsinn aufzurütteln, waren vergeb¬
lich. Es war fast Mitternacht, als der König mit feiner Be¬
gleitung in der Nähe von Vppeln ankam; da aber mußte er die
Entdeckung machen, daß die Stadt bereits von den Feinden besetzt
war. Sofort befahl er, nach dem Schlachtfelde zurückzureiten;
lieber wollte er bas Schicksal feiner Armee teilen, als ohne Armee
wieder in die Heimat zurückzukehren. Aber ungefähr auf dem
halben IDege von Oppeln nach Mollwitz, bei der Stadt Löwen,
erhielt er die erfreuliche Nachricht, daß fein Heer feinen ersten,
herrlichen Sieg über die Feinde davongetragen habe. Die Freude
des Königs war unbeschreiblich, und ein nicht endenwollender Jubel
herrschte im ganzen Heere. Dieser Sieg von ZlloUmitz schien allen
eine gute Vorbedeutung für die Zukunft und für den ganzen Aus¬
gang des Feldzuges zu fein.
Maria Theresia war in großer Bedrängnis. Denn nicht nur
drangen die Preußen nach dem Siege bei Mollwitz immer weiter
in Schlesien vor und schoben ihre Vorposten bis nach Mähren
und Böhmen hinein, sondern auch die Bayern und die Franzosen
machten Fortschritte und bedrohten bereits die ältesten Stamm¬
lande der habsburgifchen Monarchie. Der Kurfürst Karl Albrecht
von Bavern folgte feinen siegreichen Truppen und begab sich nach
Linz, wo er sich als Erzherzog von Österreich huldigen ließ. Die
Franzosen und Sachsen drangen dagegen in Böhmen ein und be¬
setzten Prag. Auf die Kunde von diesem Siege ging auch der Kur¬
fürst nach präg, wo er sich mit vielem Gepränge zum König von
Böhmen krönen ließ. Hierbei ereignete sich ein kleiner Unfall, der
freilich nur von den Zunächftstehenden bemerkt wurde. Während
der neue König, das Szepter in der Hand, die Huldigung der Stände