um dieser Plage zu steuern. Sie waren nur furze Zeit einig; bald brach
unter ihnen wieder der Hader ans, und ber Bund löste sich auf.
Nur eine starke Herrscherfaust hätte biesem Treiben ein Enbe machen
können. Aber eine solche scheuten bie Fürsten; sie wollten höchstens ein
ganz schwaches Reichsoberhaupt, bas sie nicht störte. Am ungefährlichsten
erschien ihnen schließlich ein Ansl än b er. So beichten wenigstens bie
sieben, bie es um jene Zeit als ihr Recht ansahen, ben König allein zu
wählen; sie nannten sich Kur-, bas ist Wahlfürsten. Da bewarben
sich auch wirklich zwei auslänbische Prinzenum bie Würbe bes beutschen
Königs unb ließen sie sich ein gutes Stück Gelb kosten: Rtcharb von
Kornwall unb Alfons von Kastilien. Man hatte jetzt zwei Herrscher
unb boch gar keinen. Alfons ist nie nach Dentschlanb gekommen; Richarb
war nur zweimal ba. Helfen konnte er nicht, unb so ging es in Deutsch-
lanb schlimmer zu als vor seiner Wahl.
Rudslf von Habsburg. 1(273 bis 129V
1. Seilte Wahl. Schließlich sahen bie Fürsten ein, baß es ohne einen
einheimischen König nicht weiter ging. Auch der Papst verlangte nach einem
solchen; er sollte bas Reich
stärken, bamit es gegen bie
Türken Hilfe leisten könne.
Lange sträubten sich die
Kurfürsten. Da enblich,
als Richarb gestorben war
unb Alfons freiwillig zurück-
trat, gingensie auf bieSuchc.
Der Burggraf Fried¬
rich von Nürnberg aus
bem Geschlechte ber Hohe n-
zollern machte beit Erz-
vischof von Mainz ans seinen
Schwager, den Grafen
Rudolf von Habsburg,
aufmerksam. Diesen wähl-
tett denn auch zu Frankfurt
a. M. sechs von den sieben
Kurfürsten. Der mächtige
König Ottokar von Böh¬
men war nicht erschienen.
Er hatte selbst auf die Krone
gehofft; nun ließ er durch
feinen Gesandten gegen die
Wahl Einspruch erheben.
Die Stammgüter Die Überreste der Hadsburg.
des Hauses Habsburg lagen
rings um das Rh ein knie bei Basel: in der Nordschweiz, im Elsaß, im
südlichen Baden. Das Geschlecht gehörte zu den angesehensten und
Froning-Klarmann, Geschichte für Mittelschulen. III. Teil. F. A. 6