— 133 —
Sachsen und Schweden Unterhandlungen angeknüpft habe. Seine Feinde
am Hofe beschuldigten ihn des Hochverrats und ruhten nicht, bis Ferdinand
ihn seines Amtes entsetzte. Ihn offen anzugreifen, wagte der Kaiser nicht.
In dem Schlosse zu E ger wurde Wallenstein in der Nacht des 25. Febrnar
1634 von gedungenen Meuchelmördern überfallen und niedergestochen.
7. Der Schwedisch-Französische Krieg. 1635 bis 1648. Nach Gustav
Adolfs Tode setzten die Schweden den Krieg fort; aber gleich die erste größere
Schlacht, bei Nördlingen, verloren sie. Schon jetzt fielen die deutschen
Evangelischen von ihnen ab und schlössen mit dem Kaiser den Frieden zu
Prag (1635).
Da sich so die deutschen Fürsten mit dem Kaiser vertragen hatten,
mußte eigentlich für das schwergeprüfte Reich der Friede wiederkehren. Aber
Das Strafgericht. Rechts würfeln die Verurteilten auf einer Trommel, tocr an die Reihe kommt, aufgehängt
zu werden; links oben begleitet ein Mönch den einen auf die Leiter zum Hängen, unten erteilt ein zweiter
dem Nächstfolgenden die Absolution.
das war nicht nach dem Sinne der Schweden. Sie wollten ein großes
Stück von Deutschland erobern. Da sie aber allein dem Kaiser nicht mehr
gewachsen waren, nahmen sie gern die Hilfe Frankreichs an. Dort
regierte für den König Ludwig XIII. der gewaltige Kardinal Richelieu.
Auch er gedachte größere Stücke von Deutschland an Frankreich zu bringen.
So dauerte der Kampf noch dreizehn lange Jahre. Sie waren die
schlimmsten in dem furchtbaren Kriege, denn die Scharen der fremden Völker
dachten nur an Raub und Zerstörung. Die Manneszucht unter den Truppen
beider Teile wurde immer lockerer; die Soldaten verrohten immer mehr und
konnten oft nur durch fürchterliche Strafgerichte zum Gehorsam gebracht werden.
Doch ließen ihre Vorgesetzten sie in dem unglücklichen Deutschland nach
Herzenslust stehlen und plündern und drückten selbst bei unerhörten Greuel-
taten die Augen zu.