Object: Allgemeine Geschichte in Sprüchen und Gedichten

Vorwort 
kürzer ein Vorwort ist, desto eher kann es darauf 
rechnen, gelesen zu werden. Aber es hat seine Nothwen- 
digkeit in der Neuheit einer Idee und Tendenz, welche es 
rechtfertigen und begründen soll. Das Titelblatt kann die¬ 
selbe nur anzeigen, oft nur andeuten. 
Das lebendige Wort ist eine Macht, weil es eine 
Offenbarung des Geistes ist, des Geistes, welcher den Ein¬ 
zelnen treibt, oder des Geistes, welcher eine Zeit beherrscht. 
Es ist ein Spiegel der Menschen und der Zeiten. An dem 
Worte, welches eine historische Person in einer bedrängten 
oder bedeutungsvollen Lage gesprochen, offenbart sich seine 
Seele, sein Character; und kann das vereinzelte Wort 
trügen, so wird eine ganze, innerlich zusammenhängende 
und dem äußeren Lauf von Schicksalen und Handlungen 
sich anschließende Kette von Aussprüchen ein sicheres, con¬ 
cretes, lebensvolles Bild von der Person geben. Man muß 
den Menschen reden hören, damit man ihn sehe, und das 
berühmte Wort, daß die Sprache dazu da sei, daß man 
sage, was man nicht denke, hat so wenig eine innere Wahr¬ 
heit, daß es nur wiederum die Gewandtheit des schlauen 
Diplomaten erkennen läßt. Ebenso verhält es sich mit den 
Worten, welche als der Ausdruck der Richtung und Be¬ 
strebung einer Zeit, eines Geschlechts, eines Volkes, dieselbe 
gleichsam verkörpert darstellen. Die Geschichte hat in ihnen 
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