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Museum von Einheimischen und Fremden gerne besichtigt wird.
Da sich Professor von Lenbach besondere Verdienste um das
Künstlerhaus erwarb, trägt der Platz vor demselben den Namen
Lenbachplatz.
Der Stiglmayerplatz ist benannt nach dem Erzgießer
Johann B. Stiglmayer, der den Obelisk, die Denkmaler König
Max I. und Kurfürst Max I. usf. in Erz gegossen hat. Stigl-
mayer ist in Fürstenfeldbruck als Sohn eines armen Schmiedes
geboren. Da er ein besonderes Talent zum Zeichnen zeigte,
nahm ihn ein tüchtiger Münchner Goldarbeiter in die Lehre.
Nebenbei besuchte er die Zentralfeiertagsschule mit so viel Fleiß
und Eifer, daß er mit dem ersten Preis belohnt wurde. Er
Die Glyptothek.
wurde in der Kgl. Münzanstalt angestellt. König Max I. gab
ihm die Mittel zu einem vierjährigen Aufenthalt in Italien.
Die Erfindungsgabe und der unermüdliche Fleiß Stiglmayers
verhalfen ihm zur Entdeckung vieler Verfahrnngsweifen, die die
Erzgießer Italiens als Geheimnis ihrer Kunst sorgfältig be-
wahrten. Bei einem Raubanfall verlor er nicht nur Mantel
und Rock, sondern eine Menge Zeichnungen, die er mühsam
in den Kunstsammlungen Roms angefertigt hatte. Unverdrossen
machte er sich sogleich daran, dieselben wieder zu ersetzen. In
München erbaute ihm der König nach seiner Rückkehr ein eigenes
Gießhaus in der Erzgießereistraße und durch Stiglmayer wurde
diese Gießstätte berühmt als die erste der Welt.
Die Dachauerstraße mit der äußeren Bonifazschule durch-
schneidet den Stiglmayerplatz und führt in die Babelsberger-
straße, in der ihr die protestantische Markuskirche findet. Von