Full text: Mit einem Anhang von 46 Bildern und 4 Karten in Farbendruck (H. 2 = Kl. IV)

9. Die Perserkriege. 
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Zelten, und das Fest war zugleich ein Markt. Frauen war der Zu- 
tritt zu den Kampfspielen untersagt. Während des Festes ruhten die 
Waffen. Die Kämpfe, an denen jeder ehrliche und freie Grieche teil- 
nehmen konnte, begannen mit dem Wettlauf (Bild 15), dem ältesten 
aller Kampfspiele,- ihm folgte der Ringkampf, der Sprung, der Wurf 
mit dem Speer und dem Diskus (Scheibe). (Bild 16.) An dem 
Wagenrennen konnten nur Reiche sich beteiligen. Nach den Kämpfen 
ergötzte sich alles Volk aus die mannigfachste Weise. In der Zwischenzeit 
hörte man Vorträge der Redner; Dichter und Geschichtschreiber lasen ihre 
Werke vor; Maler stellten ihre neuen Gemälde zur Schau. Die Sieger 
wurden vor dem ganzen Volke mit einem Kranze aus den Zweigen des 
Ölbaumes geschmückt) Ehre und Belohnung warteten ihrer in der Vater- 
stadt. In Athen erhielt der Olympiasieger eine Belohnung an Geld 
sowie einen Ehrensitz bei allen öffentlichen Schauspielen, dazu wurde er 
auf öffentliche Kosten gespeist,- in Sparta teilte er im Felde mit dem 
Könige das Zelt und kämpfte an dessen Seite. 
Die Reste der einst so herrlichen Tempel, Altäre und Schatzhäuser 
zu Olympia sind durch die deutschen Ausgrabungen seit 1875 zutage 
gefördert worden. An derselben Stelle aber, wo einst die Griechen sich 
in edlem Wettstreit maßen, treffen jetzt alljährlich Turner aus den ver- 
schieberten europäischen Ländern und ans Amerika zusammen, um mit- 
einander in Kraft und Geschicklichkeit zu wetteifern und voneinander 
zu lernen. 
Die Blütezeit; 500—431. 
9. Die Perserkriege. 
500—449. 
1. Die Veranlassung. 
a) Tie Perser waren um 500 v. Chr. das mächtigste Volk der Welt. 
Ihr König Cyrns unterwarf das babylonische Reich am Enphrat und 
Tigris sowie Kleinasien, also auch die jonischen Griechen. Sein 
Sohn eroberte Ägypten, und als dann dessen Nachfolger Darins nörd- 
lich von Griechenland Thrazien unterwarf, war das kleine Griechenland 
von drei Seiten durch die persische Macht bedroht. Darms fürchtete 
besonders die griechische Flotte, die den Ägyptern schon wiederholt in 
ihren Kriegen gegen Persien beigestanden hatte. 
b) Ausstand der Jonier. Als Darins einen unglücklichen Feldzug 
gegen ein Volk nördlich der unteren Donau unternahm, erhoben sich die 
Griechen Kleinasiens gegen die Perser. Ihre Landsleute in Griechen- 
land sandten ihnen 25 Schiffe, von denen der Stadt Athen allein 20 
Hoffmeyer-Hering-Diekmann. Geschichte. I. Teil 2. Heft. 8
	        
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