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1. Der Zug nach Indien. Noch einmal raffte sich Alexander zu
neuen Taten auf. Nachdem er sein Heer aus den besiegten Persern
verstärkt hatte, versuchte er die Unterwerfung Indiens (327). Er
drang bis in die Indusebene vor und besiegte einen indischen Fürsten.
Dann wollte er abermals weiter ziehen „bis ans Ende der Welt“. Aber
der Unwille der Makedonier, die an diesem abenteuerlichen Kriegszuge
keinen Gefallen mehr fanden, nötigte ihn zur Rückkehr.
Alexander zog nun wieder nach Susa zurück, wo er anläßlich
seiner Verheiratung mit einer Tochter des Darius großartige Festlich—
keiten veranstaltete. Damit hoffte er, die Verser mit seiner Herrschaft
zu versöhnen.
Alexander hatte ein riesiges Reich begründet, das ausgedehnte
Ländergebiete in drei Erdteilen umfaßte. Er beschloß nun auch, die
einzelnen Teile fester zusammenzufügen. Zu diesem Zwecke legte er
Land- und Wasserstraßen an und begründete in den fernsten Teilen
seines Reiches zahlreiche Städte. Seine Absicht war nicht, die Make—
donier zum herrschenden Volke zu machen; er wollte Sieger und
Besiegte gleichstellen, genau so wie es jetzt geschieht, wenn ein
Land erobert wird. Überall sollte die griechische Sprache und Bildung
verbreitet werden.
5. Alexanders Tod. Schon trug sich der König mit neuen Plänen.
Er wollte Arabien erobern und sogar Afrika umschiffen. Seinen
weiteren Eroberungen war jedoch ein Ziel gesetzt. Infolge übergroßer Ale aunders
Anstrengung und Aufregung verschied er im Jahre 328 im Alter von 3283 vchr.
32 Jahren.“) Als man den Sterbenden fragte, wen er zu seinem
Nachfolger ernenne, sagte er: „Den Würdigsten.“
Das von Alexander begründete Weltreich löste sich wenige Jahre Aullghung des
nach seinem Ableben in zahlreiche Bestandteile auf. Griechenland und
Makedonien blieben beisammen. Später fielen die meisten Länder des
Alexandrinischen Reiches den Römern zu.
Dennoch blieb der Eroberungszug Alexanders nicht ohne günstige
Nachwirkung. In den aus seinem Reiche entstandenen zahlreichen
kleineren Staaten wurde die griechische Sprache die herrschende und
griechische Bildung verbreitete sich namentlich über Westasien und
Agypten.
B. Italien.
12. Die Aufänge des römischen Königtums.
753 v. Chr.)
Geschichtsbild.
J. Die Heimat der Römer. Westlich von Griechenland, durch das
Adriatische Meer von demselben getrennt, liegt die schmale, lang—
Bergleiche „Alexanders Vermächtnis“ von F. Rückert und „Das Gast—
mahl der Olympias“ von R. Baumbach.
Italien.