13. Friedrich II., ber Große.
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hatte, um seine Erwerbung zu sichern, abermals ins Feld zu rücken
(2. schles. Krieg, 1744—1745). Sein Vorrücken in Böhmen ward
durch den Mangel an Vorräten und durch das Eindringen der Öfter-
reicher in Schlesien gehemmt; hier aber lieferte er ihnen die siegreiche
Schlacht bei Hohenfriedberg, 4. Juni 1745, schlug die Öster¬
reicher nochmals bei Soor (Septbr. 1745) und gewann dann durch
den alten Dessauer den Sieg bei Kesselsdorf über die Sachsen
(Dezbr. 1745). Durch den Frieden zu Dresden (1745) erhielt
Friedrich abermals Schlesien zugesichert.
Nun folgten 11 Friedensjahre, die Friedrich trefflich für sein
Land ausnutzte. Dabei war er stets auf Vermehrung und Verbesserung
seines Heeres bedacht; denn er wußte, daß Maria Theresia^nur auf
günstige Gelegenheit wartete, ihn aufs neue zu überfallen. Sie schloß
insgeheim Bündnisse mit Sachsen, Rußland und Frankreich, ja sie
brachte fast das ganze deutsche Reich gegen Friedrich auf. Dieser ver-
traute, nur von England unterstützt, auf seine gerechte Sache und sein
tapferes Heer und eröffnete durch einen Einfall in Sachsen den dritten
schleichen Krieg, den siebenjährigen, 1756—1763.
Im Jahre 1 756 nahm er die bei Pirna eingeschlossene sächsische
Armee gefangen, nachdem er die zu ihrer Befreiung heranrückenden
Österreicher bei L o w o s i tz zurückgeschlagen. — 1 7 5 7 besiegte Friedrich
die Österreicher bei Prag (Schwerins Tod). Damt kamen einige
Unglücksfälle: bei Kollin erlitt Friedrich selbst eine schwere (die erste!)
Niederlage durch die Österreicher, bei Groß-Jägerndorf (in Ost-
preußen) wurde sein Feldherr Lehwaldt von den Russen geschlagen,
und bei Hastenbeck an der Weser schlugen die Franzosen die mit
Friedrich verbündeten Engländer. Friedrich aber machte den Schaden
bald wieder gut durch zwei herrliche Siege: bei Roßbach, am
5. Novbr., über die Franzosen und die „Reichsarmee", und bei Leuth en,
am 5. Dezbr., über die Österreicher. — 1758 schlug Friedrich die Russen,
welche verwüstend in Brandenburg eingefallen waren, bei Zorndorf
(im östlichen Brandenburg), erlitt dann aber durch eigne Unvorsichtig-
feit durch den österreichischen Feldherrn Daun den schweren nächtlichen
Überfall bei Hochkirch (14. Oktbr.). — 1759 war das schwerste
Jahr für Friedrich: bei Kunersdorf (südlich von Zorndorf) verlor
er eine Schlacht gegen die vereinigten Russen und Österreicher, und
sein General Fink wurde bei Maxen (in Sachsen) von Daun mit
seinem Heere gefangen genommen. Der Sieg Ferdinands von Braun-
schweig über die Franzosen (bei Minden) war ein Lichtstrahl in
dieser trüben Zeit. — 17 60 erfocht Friedrich einen glänzenden Sieg