A. Epische Poesie.
I. Fabeln.
1. Fuchs und Gute.
Wilhelm Hki>.
„Frau Ente, was schwimmst du dort auf dem Teich?
Komm doch einmal her an das Ufer gleich:
Ich hab' dich schon lange was wollen fragen." —
„Herr Fuchs, ich wüßte dir nichts zu sagen:
Du bist mir so schon viel zu klug;
Drum bleib ich dir lieber weit genug."
Herr Fuchs, der ging am Ufer hin
Und war verdrießlich in seinem Sinn:
Es lüstete ihn nach einem Braten,
Das hatte die Ente gar wohl erraten.
Heut hätt' er so gerne schwimmen können.
Nun mußt' er ihr noch das Leben gönnen.
Ä. Gllengröße.
Emaniiel Fröhlich.
Die Pappel spricht zum Bäumchen:
„Was machst du dich so breit
Mit dem geringen Psläumchen?"
Es sagt: „Ich bin erfreut.
Daß ich nicht bloß ein Holz,
Nicht eine leere Stange!"
„Was!" ruft die Pappel stolz,
„Ich bin zwar eine Stange,
Doch eine lange, lange!"
3. Der Kuckuck und die Ferche.
Friedrich von Hagedorn.
Der Kuckuck fragt die Lerche:
„Wie kommt.es, sage mir,
Daß die gereisten Störche
Nicht schlauer sind als wir?"
„Sie sollen uns beweisen,
Erwidert er und lacht,
„Daß nicht das viele Reisen
Die Dummen klüger macht."