Full text: Erzählungen aus der Weltgeschichte

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Das Altertum, 
Dieses Mißgeschick reizte Darius noch mehr; er rüstete eine Flotte 
von 600 Schiffen aus, die ein Heer von über 100 000 Mann trugen. 
Von vielen griechischen Staaten erhielt er Erde und Waffer als Zeichen 
der Unterwerfung; die Athener und Spartaner aber warfen die per- 
fischen Gesandten mit den Worten in einen Graben: „Dort nehmt euch 
beides nach Belieben!" Datis und Artaphernes führten das Heer, 
Hippias begleitete sie. Ilm das Vorgebirge Athos zu vermeiden, nahmen 
die Perser den kürzeren Weg durch die Inseln und lagerten sich in der 
Ebene von Marathon, zwei Meilen von Athen. Die Athener baten 
in ihrer Not die Spartaner um Hülfe; diese aber wollten nach alter 
Sitte vor dem Vollmonde an keinem Kampfe teilnehmen. Nur 1000 
Platäer kamen den 9000 Athenern zu Hülfe; dennoch griffen diest das 
490 große persische Heer mutig an und schlugen es in die Flucht. Die Perser 
». Gm. flohen eiligst ihren Schiffen zu, die Athener jagten ihnen nach und bieben 
noch viele nieder; ja sie verbrannten sogar sieben persische Schiffe. Mit 
den übrigen fuhren die Perser südwärts um das Vorgebirge Sunium, um 
vor den Athenern in die Stadt zu kommen ; aber Miltiades hatte ihre 
Absicht gemerkt. Als sie ankamen, stand er bereits mit dem Heere 
schlagfertig vor der Stadt. Da kehrten die Perser um und fuhren nach 
Asien zurück. Nach der Schlacht kamen noch die Spartaner in Eil- 
Märschen herbei; sie besahen das Schlachtfeld, lobten die Tapferkeit der 
Athener und zogen dann wieder nach Hause. 
Miltiades erntete den größten Undank. Bei einer Unternehmung 
gegen die Insel Paros erhielt er eine schwere Wunde; als er deshalb 
unverrichteter Sache heimkehrte, verurteilten ihn die Athener zu einer 
hohen Geldstrafe, und da er diese nicht zahlen konnte, wurde er ins 
Gefängnis geworfen, in welchem er bald an seiner Wunde starb. 
3) Die Schlachten bei Thermopylä und Salamis. 
a. Vorbereitungen. Voll Zorn über die Niederlage bei Marathon 
beschloß Darius, mit einem neuen ungeheuren Heere Griechenland zu 
bezwingen. Als er nach vierjähriger Rüstung gegen dasselbe aufbrechen 
wollte, erhoben sich die Ägypter. Im Begriffe, dieje zu unterwerfen, 
ereilte ihn der Tod. Sein Sohn Xerxes (Ahasverus) beschloß, die Rache- 
Pläne seines Vaters auszuführen; er brachte das zahlreichste Heer zu- 
stimmen, das die Welt jemals gesehen hatte. Um das gefährliche Vor¬ 
gebirge Mos zu umgehen, wurde die Halbinsel Chalcidice durch einen 
breiten Kanal durchstochen. Für das Landheer wurde über den Helles- 
pont eine Brücke gebaut. Als aber ein Sturm dieselbe zerstörte, ließ 
Ferres dem Hellesponte 300 Geißelhiebe geben und ein paar Ketten in 
die tiefe See versenken. Die Geißler aber mußten bei ihren schlagen
	        
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