2. Wie ernst und langsam schreitet er
nun auf dem Dache hin und her.
Bist du denn wohl ein kranker Mann,
der nicht mehr hurtig gehen kann?
3. Nun steht er gar ans einem Bein
und meint, es soll ein Kunststück sein.
Herr Stelzenfuß, schau mir nur zu,
gib acht, ich kann’s so gut wie du!
4. Nun fängt er noch zu klappern an
und klappert, was er klappern kann.
Du Schnabelmann, du Plappertasch,
was plapperst du denn da so rasch?
5. Herr Storch, ich kann dich nicht verstehn —
da — habt ihr ihn jetzt fliegen sehn?
Jetzt sucht er sich für seinen Tisch
ein Fröschlein oder einen Fisch.
Georg Christian Dieffenbach.
165. Die Störche.
Ihr lieben Störche, was habt ihr im Sinn?
Warum fliegt ihr alle zur Sonne hin?“
„Es wird so kalt und schaurig hier,
uns friert, drum ziehen von dannen wir.“
„Fliegt hin denn mit eurem leichten Gefieder,
doch Störche, das bitt’ ich, kommt recht bald wieder!“
2. Und wie sie waren fortgeflogen,
da kam der Winter hergezogen;
das leere Nest auf dem Dache droben,
das streut er mit Federn voll bis oben;
doch möcht’ es ein kaltes Lager sein,
da konnte sich wohl kein Storch dran freun.
Wilhelm Hey.