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liche Speisen und Weine waren in Fülle da, doch kein Brot. Fried-
lich fragte: Nun, Ihr Herren, wie behagt Euch das Mahl? Ulrich
jagte : W ist vor-refflich: aber eine Hauptsache fehlt, das Brot. Da
vier: der Pfalzgraf eilt Fenster auf und rief: Schauet hinabin's Thal,
Dörfer und Mühlen liegen in Asche, Eure Knechte haben geplündert
und gesengt, Eure Rosse haben die Felder zerstampft; wartet, bis
d e Haime wieder gewachsen sind und die Mühlräder wieder laufen!
Die Gefangenen mußten ein schweres Lösegeld (100000 fL) bezahlen,
um die Freiheit zu erlangen.
C. Geschia te der neuen Zeit.
Christoph Kolumbus odcr Colon ist der Entdecker des Erdtheils,
der jezt Amerika genannt wird. Er wV geboren im Genuesischen,
aber zu Lissabon verheiratet. Er wollte Indien bei einer stets west¬
lichen Fahrt erreichen. Schon reifern Mers bat er den Rath zu
Genua und dann dm König von Portugal Itm Unterstüznng zu einer
größern See und Entdeckungsreise. Jw Spanien, wo König Ferdi-
nand und seine Gemahlin JsMlla regierten, fand er eine solche, nach
Besiegung der Maureu. Kolumbus segelte am 3 August von Palos
mit 3 Schiffen und etwa hundert Mann ab, steuerte in das Welt-
mcer hinaus und landete nach einer 70tägigen Fahrt am 12 Oktober
an einer schönen Insel. Er hieß sie St. Salvator, Retter- oder Er-
löscr-Jnscl; die Eingebornen nannten sie Gnanahani. Von hier aus
erfolgten weitere Entdeckungen, zunächst Kuba und Haiti. Ganz Eu¬
ropa ve nahm diese Kunde mit freudigem Erstaunen. Kolumbus fuhr
4utal über den Oeean. Neid, Mißtrauen und Undank drückten und
verfolgten auch diesen Mann. Er starb 1506 zu Valladolid. Im
Jahre 1500 wurde Brasilien (durch Cabral) entdeckt, 1519—1522
wur. e die erste Neise um die Erde (Magelinn) zurückgelegt. Mexiko
wurde von Ferdinand Cortez, das goldreiche Peru von Franz Piz¬
zaro erobert. Die Nachwelt ehrt das Verdienst des Kolumbus dank-
ba$r, als seine Zeitgenossen es thaten.
' , In einer nielbewcgteit Zeit trat Kaiser Maximilian 1 1493 seine
Regierung an. Er war ein edler, ritterlicher, beherzter Herr. Sein
Abenteuer <tuf der Martinswand bei Innsbruck ist bekannt. Seine
Gemahlin war Maria, Tochter des Herzogs Karl des Kühnen von
Burgund. Maximilians Bestrebungen und Einrichtungen bezweckten,
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