Full text: Bilder aus der württembergischen Geschichte

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Geld wurde jetzt „wohlfeiler" und die Ware teurer, In 
den Städten herrschten aber dennoch Wohlstand und Üppig- 
feit; es waren z, B. überall Badeanstalten eingerichtet. 
Trunk und Spiel veranlaßten manche Klage. Auch in dieser 
„guten alten" Zeit war nicht alles lobenswert. 
5. Eberhard der Greiner, 
Eberhard regierte zuerst mit seinem Bruder gemein- 
schaftlich, dann aber nach dessen Tod allein. Er hatte viel 
Ähnlichkeit mit seinem Großvater, Eberhard dem Erlauchten, 
und war wie dieser ein gar kriegslustiger Fürst. Mau 
nannte ihn darum Eberhard den Greiner oder Zänker, auch 
Rauschebart (rauschen = stürmen) heißt er oft. Damals 
regierten die schwachen Kaiser Karl IV. und Wenzel, welche 
nicht imstande waren, Ordnung im Reich herzustellen, des- 
halb entstanden allerlei Bündnisse. Die schwächeren Ritter 
und Grafen hatten gegen Eberhard ein Schutzbündnis ge- 
schloffen, weil Eberhard sein Land immer weiter ausdehnte 
und als Landvogt Städte uud Ritter hart behandelte. Als 
Landvogt hatte er bei Fürsten und Städten für den Landfrieden 
zu sorgen, die Gerichtsbarkeit auszuüben, Abgaben einzuziehen 
usw. So eutstaud der Bund der Schlegler oder „Martins- 
Vögel". Die Hanptleute der Schlegler, Wolf von Eberstein 
und Wolf von Wunnenstein, snchten Eberhard 1367 in 
Wildbad gefangen zu nehmen; aber der Plan mißlang. 
Die Schlegler kamen nun in die Reichsacht, versöhnten sich 
oberjpöter wieder mit Eberhard. Bald darauf schlössen 
38 Städte den schwäbischeu Städtebund; diesem trat ein 
Bund der Adeligen, welchen man den Löwenbund hieß, 
gegenüber. Gegen diesen Städtebund verlor Eberhards 
Sohn Ulrich die Schlacht bei Reutlingen 1377; doch 
wurde dieser Verlust bei Döffingen 1388 wieder gut 
gemacht und die Macht der schwäbischen Städte für immer 
gebrochen. Unter Eberhards Regierung wütete 1349 der 
schwarze Tod im Lande. Dnrch Kauf erwarb Eberhard 
Nagold, Calw, Böblingen, Sindelfingen, den Schönbuch, 
Herreuberg, Wildbad, Tuttlingen, Ebingen usw.
	        
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