Full text: Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte

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Wo Herzen treu fürs Vaterland entbrennen, 
Wird drum ein Ehrenplatz ihm zuerkannt; 
Und die Geschichte schreibt das Urteil nieder: 
Er war ein Mann, fromm, regsam, fest und bieder. 
(K. Bornemann.) 
B. 1 Der nordische Krieg (1700—1721) wurde von Polen, Rußland, Sachsen 
und Dänemark gegen Schweden geführt. 
2 Usedom und Wollin sind zwei zu Pommeru gehörige, der Odermündung vor- 
gelagerte Inseln. 
W. Durch welche Länder vergrößerte Friedrich Wilhelm sein Gebiet? Berichte 
über sein Ende! Welche Verdienste hat er sich erworben? Warum ist er der große 
Friedenskönig? 
Sch. Ü. 1. Die Verdienste Friedrich Wilhelms I. 2. Sein Ende. 3. Eigen- 
schasten des Königs. 
Wiederholung des Ganzen. Weise nach, daß Friedrich Wilhelm ein Lieb- 
Haber der Soldaten, ein einfacher und sparsamer Regent, ein Feind des fremden Luxus, 
ein Förderer der Volksbildung, ein Wohlthäter feines Landes, ein Beschützer der Geringen 
aus dem Volke, ein fleißiger Mann und ein strenger Auffeher war! 
Friedrich II., der Große. (1740-1786.) 
A. Mis zur Wronöesteigung. 
1. Seine Erziehung. Friedrich II. war der Sohn des Königs 
Friedrich Wilhelm I. und der Königin Sophie Dorothea und geboren am 
24. Januar 1712. Damals lebte sein Großvater Friedrich I. noch. 
Dieser freute sich über die Geburt des künftigen Thronerben um so mehr, 
als seine zwei ältesten Enkel bereits gestorben waren. Anfangs wurde der 
Prinz, dessen Namen man bald in „Fritz" verkürzte, von seiner Mutter 
und einer französischen Dame — derselben, die auch seines Vaters Kinder- 
jähre gepflegt — erzogen. Mit dem 7. Lebensjahre erhielt er jedoch zwei 
Erziehers von denen einer ein Franzose war. Dieser flößte ihm auch die 
große Vorliebe für die französische Sprache^ ein. Sein Vater wollte aus 
ihm einen frommen Christen, einen tüchtigen Soldaten und einen sparsamen 
Wirt machen. Derselbe hatte eine ausführliche Anweisung darüber erlassen, 
wie bei der Erziehung des Kronprinzen zu verfahren fei.3 Aufs genaueste 
war ihm seine Tagesordnung vorgeschrieben. Bor allem sollte ihm eine 
rechte Liebe und Furcht Gottes, „diese einzige Grundsäule unserer zeit- 
lichen und ewigen Wohlfahrt", eingeprägt werden. Leider aber war 
der Religionsunterricht nicht geeignet, auf sein Herz einzuwirken; denn 
das Auswendiglernen blieb die Hauptsache. Der Prinz wurde, da 
sein Vater als Soldatenfreund auch aus dem Kronprinzen einen tapfern 
Krieger heranbilden wollte, streng militärisch erzogen und hatte überhaupt
	        
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