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bereits i552 erworbenen Städte Metz, ^oul und Verdun, fotoie die
Schutzherrschaft von 10 Reichsstädten im Elsaß, n. a. von Kolmar.
Schlettstadt, Hagenau. Weißenburg. — Warum ist Ludwig XIV.
damit nicht zufrieden gewesen? Er begehrte weit mehr, am liebsten
hätte er alles Land links des Rheines gehabt, vor allem auch die feste
Stadt Straßburg.
Wie suchte Ludwig dieses Ziel zu erreichen?
II. Disposition: 1. Der erste und zweite Raubkrieg. 2. Der
Überfall Straßburgs. 3. Der dritte Raubkrieg und die Verwüstung
der Pfalz. t„. . , . _
1. Warum wandte sich Ludwig XIV. gegen die Niederlande?
Der König von Spanien war gestorben. Ludwig XIV. machte Ansprüche
auf die spanischen Niederlande, weil er des Königs Schwiegersohn war.
Er besaß kein Recht auf das Land, suchte es aber dennoch an sich zu
reißen und überzog das Land mit Krieg, Verwüstungen! — Wie kam
es, daß der Krieg so bald beendigt war? Ludwigs Heere drangen
siegreich vor. Durch die raschen Fortschritte des Eroberers aber wurden
die Holländer besorgt um ihre Selbständigkeit. Sie schlössen deshalb
mit England und Schweden ein Schutzbündnis. Dadurch sah sich Lud-
wig XIV. genötigt. Frieden zu schließen. — Was hatte er durch
diesen Krieg erreicht? Im Frieden wurde bestimmt, daß die eroberten
niederländischen Städte bei Frankreich verbleiben sollten. Darunter be-
fanden sich die Städte Lille, Charleroi und Tournai. — Zusammenfassung.
Ob er mit diesen Eroberungen zufrieden war?
Erzählung des zweiten Abschnittes. Warum griff er nunmehr
Holland an? Holland hatte es gewagt, seinen Siegeslauf zu hemmen.
Es war also ein Rachekrieg, zugleich aber auch ein Raubkrieg; denn sein
Streben war darauf gerichtet, das reiche Holland mit seiner Seemacht,
seinen Kolonien und seinem Handel zu unterwerfen. — Warum hat er
nicht sofort den Rachekrieg unternommen? In der Zeit nachdem
Aachener Frieden suchte er zunächst das Bündnis wieder zu sprengen
und Hollands Verbündete, England und Schweden, auf seine Seite zu
bringen, was ihm auch gelungen war. Und auch der deutsche Kaiser
hatte sich heimlich verpflichtet, sich nicht in den holländischen Krieg zu
mischen. — Wie kam es, daß Ludwig in Holland nicht so glück-
lich war? Die Holländer durchstachen die Dämme und setzten das
Land unter Wasser, so wurde es ihm unmöglich, weiter vorzudringen.
Als er auf den gefrorenen Gewässern gegen Amsterdam marschierte,
zwang ihn plötzlich eintretendes Tauwetter zur Umkehr. Heftige Stürme
vernichteten die französische Flotte. Der große Kurfürst von Brandenburg
unterstützte die Holländer. — Weshalb trat jetzt Kaiser Leopold
Ludwig XIV. entgegen? Jetzt wandte sich Ludwig nach dem Rheine,
nahm Trier, Cleve und andere Orte weg und riß mehrere Reichsstädte
im Elsaß au sich. Da erklärte Kaiser Leopold ihm den Krieg. — Was
hatte dies zur Folge? Ludwig suchte die Feinde von seinem Lande
abzuhalten und ließ deshalb seine Heere in die deutschen Grenzgebiete
einrücken. Das ganze rechte Rheinufer vom Breisgau bis zum Neckar,
ebenso das Land an der Mosel und Saar wurde verheert, Dörfer und
Städte verbrannt, die Bewohner getötet oder vertrieben. Die Glocken
sogar wurden von den Türmen herabgeholt und nach Paris geschafft,