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latinischen und sabinischen Stammes herrschen. Somit mußte 
jetzt ein Sabiner gewählt werden; das gesamte Volk vereinigte 
sich zur Wahl des durch seine Frömmigkeit und Milde ausge¬ 
zeichneten Schwiegersohnes des Tatius Numa Pompilius. Wie 
Romulus die staatlichen ordnete er die religiösen Ein¬ 
richtungen der Römer. 
2. Älteste Verfassung. - Religiöse Einrichtungen des 
Numa Pompilius. 
Romulus hatte sich, als er daran ging, den Staat zu 
ordnen und die zusammengelaufene Masse seiner Unterthanen 
durch Gesetze zu zügeln, die Einrichtungen der herumliegenden 
latinischen Städte zum Muster genommen. Wie in diesen sollte 
auch in Rom ein König (rex) herrschen, der die höchste Gewalt 
(summum Imperium) erhielt. Er war Oberseldherr (clüx), 
Oberrichter (praetor), Oberpriester (pöntifex mäximus). 
Freilich konnte er nicht alle Geschäfte selbst besorgen; deshalb 
ernannte er Beamte (magisträtus), die ihm verantwortlich waren. 
Zur Vollziehung seiner Befehle hatte er 12 Diener (Lictoren), 
welche Ruthenbündel und Beile, die Sinnbilder der Gewalt 
über Leben und Tod, vor ihm hertrugen. In schwierigen Fällen 
bedurfte der König des Rates erfahrener Männer; er berief 
also eine Versammlung älterer Männer (seniores), den Senat; 
dieser mußte auf die ihm vorgelegten Fragen Antwort und Rat 
erteilen. Der König jedoch war an die Meinung des Senats 
nicht gebunden. — Über dem Könige und dem von ihm ge¬ 
wählten Senat stand die Volksgemeinde, die Versammlung aller 
Bürger. Ihre Einteilung wechselte mit dem Wachstum der 
Stadt. Die ursprünglichen Ansiedler bildeten ungefähr 1000 
Familien, von denen je 10 zn einem Geschlecht (gens) zusammen¬ 
gefaßt wurden; es gab also 100 Geschlechter. Der Älteste jeden 
Geschlechtes wurde gewöhnlich vom Könige in den Senat berufen; 
einer der Jüngeren diente zn Roß in der Leibwache des Königs 
(Ritter), während jede Familie einen Soldaten (daher milites) 
stellte. — Je 10 Geschlechter bildeten eine Kurie mit besonderen 
Opfern und Festen. Der Kurien gab es also ursprünglich 10. 
Als die Sabiner in die römische Gemeinde aufgenommen wurden, 
verdoppelten sich alle diese Zahlen; später kam noch ein Drittel 
(Tribus) zur Gemeinde hinzu. Die Versammlung der Bürger