Full text: Das Altertum (Teil 1)

Worwort 
Über Bestimmung und Anlage des vorliegenden Lehrbuches der Geschichte 
ist im Vorwort zum III. Band (erschienen 1892) ausführlich gehandelt worden, 
so daß der Kürze wegen aus das dort Gesagte verwiesen wird. Wiewohl 
die dort ausgestellten Grundsätze (1. Übersichtlichkeit; 2. Andeutung der 
leitenden Ideen; 3. Berücksichtigung der Kulturgeschichte; 4. Mitteilung 
einzelner Quellen sowie einiger weniger Sätze aus neueren Geschichtswerken) 
von der Kritik nicht durchaus gebilligt worden sind, wiewohl insbesondere 
ein so wohlwollender und sachkundiger Beurteiler wie Rektor Markhauser 
gegen den 4. Punkt gewichtige Bedenken geltend machte, so glaubte ich doch, 
bei der Bearbeitung des I. Bandes von denselben nicht abweichen zu dürfen. 
Ich war dabei von der Anschauung geleitet, daß gerade für die Geschichte 
des Altertums, wie sie auf dem Gymnasium betrieben werden soll, die 
Mitteilung einzelner Quellensätze im hohen Grade wünschenswert sei. Gewiß 
ist die Lektüre eines jeden alten Autors in gewissem Sinn Quellenlektüre, 
aber das kommt dem Schüler doch nicht zum unmittelbaren Bewußtsein und 
die historische Erklärung des Autors ist eben nur eine Seite der Behandlung 
neben der sprachlichen und der ästhetischen. Auch werden mehrere der sür 
die Geschichte wichtigen Schriftsteller, wie Thncydides, Aristoteles, PolybiUs, 
auf den bayerischen Gymnasien nicht gelesen, selbst von Herodot lernen nur 
wenige Schüler etwas kennen. Deshalb möge man die wenigen Anführungen 
gestatten! Ein paar Epigramme endlich und die Sprüche der sieben Weisen 
werden erfahrungsgemäß gerne gelernt; auch die Jugend hat ein Gefühl 
dafür, daß in solchen Versen und Sätzen die Alten selbst zu ihr sprechen, 
sie spürt gleichsam einen Hauch des Geistes einer untergegangenen Welt. 
Während bei der Bearbeitung des III. Bandes kein bestimmtes Vorbild 
gegeben war, galt es bei der Behandlung der alten Geschichte überall den 
Anschluß an das in demselben Perlag erschienene „Lehrbuch für den ersten
	        
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