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II. Die Zeit der größten krnftentfaltung. 500—404 v. Chr.
Überblick. Die zweite Periode der griechischen Geschichte, das
5. Jahrhundert v. Chr., gliedert sich in drei je einem Menschenalter ent-
sprechende Zeiträume: das Zeitalter der Perserkriege, das Zeitalter des
Perikles und die Zeit des peloponuesischeu Krieges, welche Aufschwung,
Höhepunkt und Niedergaug bedeuten.
I. Der jonische Aufstand, 500—494 v. Chr.
Histiäus, ein am persischen Hofe zurückgehaltener Tyrann von
Milet, bewog, um von Susa fortzukommen, feinen Schwiegersohn und Stell-
Vertreter in Milet, den ehrgeizigen Aristagoras, einen Abfall der jonischen
Städte Kleinasiens vom Perserkönige zu veranlassen. Der Plan gelang,
die meisten Griechenstädte schlössen sich der Erhebung an (500), doch konnte
Aristagoras von dem mächtigsten Staate des Mutterlandes, von Sparta,1
keine Unterstützung erlangen und die Hilfe der Athener: 20 Schiffe, zu
denen noch 5 aus Eretria kamen, reichte nicht aus, um die Perser zu besiegen.
Die Jonier eroberten zwar Sardes, das sie niederbrannten, sie mußten
aber den Rückzug antreten und wurden bei Ephesus geschlagen. Nach der
Rückkehr der Athener wurde die jonische Flotte bei der Insel Lade (vor
Milet) geschlagen. Mit der Eroberung und Zerstörung von Milet war
bann der Aufstand der Jonier niedergeworfen (494).
Histiäus hatte dem Perserkönig einst auf dem Zug gegen die Scythen (s. S. 24)
einen wichtigen Dienst geleistet. Darius hatte bei seinem Vorrücken über den
Jster die Brücke den griechischen Großen, die sich ihm hatten anschließen müssen,
zur Bewachung anvertraut. Als dann die Perser jenseits des Jsterflusses in
großer Bedrängnis waren, riet MNtiades, ein in Thracien begüterter Athener,
die Brücke abzubrechen und das Heer der Perser dadurch dem Untergang preiszu-
geben. Histiäus aber sprach dagegen und ermöglichte dadurch den Rückzug des
Perserheeres. Deshalb mußte Miltiades seine Besitzung auf dem thracischen Chersones
aufgeben und nach Athen flüchten, während Histiäus von Darius reich beschenkt wurde.
Später wurde er verdächtigt und nach Susa berufen. Nach der Erhebung der
12.
Die Perserkriege.
I. Der jonische Aufstand 500—494 v. Chr.
II. Der 1. und 2. Perserkrieg 493 und 490 v. Chr.
III. Der 3. Perser krieg 480—479.
IV. Angriffe der Griechen auf das Perserreich 479—449
1 Der König Kleomenes fand den Weg nach Susa, den ihm Aristagoras auf. der
mitgebrachten Landkarte zeigte, zu weit.