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Umfassung des Altares ein Gebet gesprochen und das Opfertier von
dem Pontifex geweiht, indem er ihm Quellwasser und Wein, sowie
Opferschrot und Weihrauch über den Kopf schüttete. Das Tier
wurde, nachdem ihm ein Büschel Stirnhaare abgeschnitten
und ins Feuer geworfen war, unter Beobachtung bestimmter Vor-
schriften geschlachtet. Die Eingeweide wurden herausgenommen und
von den Haruspices genau untersucht. Waren die Eingeweide
ungünstig, so mußte noch einmal geopfert werden. Sonst fand
das Opfer in ähnlicher Weise wie bei den Griechen statt.
§. 47.
Feste und Spiele.
Die Feste hießen bei den Römern, besonders wenn sie mehrere
Tage dauerten, F e r i a e. Sie waren entweder feststehende,
oder bewegliche, die jedes Jahr, aber nicht an demselben Tage
gefeiert wurden, und endlich solche, die man bei besondern Veran-
lassungen anordnete. Bei den römischen Gottheiten haben wir ver-
schiedene solcher Feriae kennen gelernt, wie die Feriae latinae.
Die öffentlichen Spiele, Lud i, standen auch bei den Römern
anfänglich mit der Götterverehrung in enger Verbindung, verloren
diesen Charakter jedoch in der spätem Zeit fast gänzlich. Sie fanden
entweder in regelmäßiger Wiederkehr zu einer bestimmten Zeit des
Jahres statt, oder sie wurden bei besonderen Veranlassungen gefeiert.
Sie zerfielen in Ludi circenses, gladiatorii und scenici.
Die Ludi circenses haben ihren Namen von dem Circus
maximus, in dem sie gehalten wurden; sie sollen aber schon von
Romulus zu Ehren des Neptunus Consus gehalten worden
sein. Sie bestanden aus verschiedenen Wettkämpfen, nämlich Wett-
rennen zu Pferde, gymnastische Kämpfe, wie bei den
Griechen, kriegerische Spiele zu Fuß und zu Roß, Tier-
gefechte und Vorstellungen von Seegefechten.
Die Ludi gladiatorii wurden im Amphitheater gehalten.
Bei denselben kämpften die Gladiatoren paarweise oder in ganzen
Haufen gegeneinander oder gegen wilde Tiere auf Leben und Tod
Diese Spiele sollten dazu dienen den kriegerischen Sinn der Römer
zu erhalten, sie dienten aber auch sehr dazu den Geist des Volkes
Zu verwildern.
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