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Die Menschenschädel spalten;
Doch wer für Tand und Schande
ficht,
Den hauen wir zu Scherben,
Der fall im deutschen Lande nicht
Mit deutschen Männern erben.
3. O Deutschland, heil'ges Vater¬
land!
O deutsche Lieb' und Treue!
Du hohes Land, du schönes Land,
Dir schwören wir aufs neue:
Dem Buben und dem Knecht die
Acht!
Der speise Kräh'n und Raben!
So ziehn wir aus zur Hermanns¬
schlacht
Und wollen Rache haben.
4. Laßt brausen, was nur brausen
kann,
In hellen, lichten Flammen!
Ihr Deutschen alle, Mann für Mann
Fürs Vaterland zusammen!
Und hebt die Herzen himmelan
Und himmelan die Hände,
Und rufet alle, Mann für Mann:
Die Knechtschaft hat ein Ende!
5. Laßt klingen, was nur klingen
kann,
Die Trommeln und die Flöten!
Wir wollen heute Mann für Mann
Mit Blut das Eisen röten,
Mit Henkerblut, Franzosenblut,
O süßer Tag der Rache,
Das klinget allen Deutschen gut,
Das ist die große Sache!
6. Laßt wehen, was nur wehen kann,
Standarten wehn und Fahnen,
Wir wollen heut uns Mann für
Mann
Zum Heldentode mahnen!
Auf, fliege, hohes Siegspanicr,
Voran den kühnen Reihen,
Wir siegen oder sterben hier
Den süßen Tod der Freien!
123. Das Lied vom Feldmarschall.
Ernst Moritz Arndt.
1. Was blasen die Trompeten? Husaren heraus!
Es reitet der Feldmarschall im fliegenden Saus,
Er reitet so freudig sein mutiges Pferd,
Er schwinget so schneidig sein blitzendes Schwert.
2. O, schaut, wie ihm leuchten die Augen so klar!
O, schaut, wie ihm wallet sein schneeweißes Haar!
So frisch blüht sein Alter wie greifender Wein,
Drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein.
3. Der Mann ist er gewesen, als alles versank,
Der mutig auf gen Himmel den Degen noch schwang;
Ta schwur er beim Eisen gar zornig und hart,
Den Welschen zu weisen die deutscheste Art.
4. Den Schwur hat er gehalten. Als Kriegsruf erklang,
Hei, wie der weiße Jüngling in'n Sattel sich schwang!
Da ist er's gewesen, der Kehraus geinacht,
Mit eisernem Besen das Land rein gemacht.