Full text: Geschichte der Neuzeit (Teil 3)

Die europäischen Staaten. 
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deutung ist die Waldwirtschaft; der Südosten ist noch fast zu 2/3 mit Wald bestanden (Säge- 
mühlen in den Küstenstädten). Da die Bäume sich langsam entwickeln, ist das Holz besonders fest. 
d) Bergbau und Industrie. In Finnniarken wurden 
neuerdings große Eisenlager in Betrieb genommen; außer- 
dem werden Silber und Kupfer gewonnen. — Von der 
Holzverarbeitung abgesehen, ist die Industrie unbedeutend; 
die Zukunft dürfte aber durch Benutzung der unzähligen 
Wasserfälle für elektrische Kraft einen großen Aufschwung 
bringen und dadurch die gewaltige Auswanderung ein¬ 
schränken. 
c) Handel hervorragend. Die 21/z Will. Norweger 
haben eine größere Flotte als die 40 Mill. Franzosen 
(Reihenfolge: England, Deutschland, Vereinigte Staaten, Nor- 
wegen, Frankreich) und sind als Frachtführer in der ganzen 
Welt tätig. Auf den einzelnen Norweger kommen 650 
Reg.-Tonnen Flotte, auf den einzelnen Engländer 
250, auf den einzelnen Deutschen nur 41, auf den einzelnen 
Franzosen 35 (f. auch § 45, 4 Fuß). — Eigne Ausfuhr: 
Fische, Holz; Einfuhr: Getreide, Webewaren, Kohlen. 
Deutschland steht für den norwegischen Handel an 
zweiter Stelle (England, Deutschland, Schweden). Für 
unsern Handel nimmt Norwegen den 23. Platz ein. Wir 
empfangen Fische, Tran und Holz und liefern Getreide, 
Zucker und Webewaren. 
Schweden. 
(Band Europa, § 339—367.) 
450 Taus, qkm (Deutschland 540), 51/3 Mill Einw. (Bayern 61/2). 
67 1. Benenne die Eintragungen in Skizze 78: 3 Städte, 3 Seen, 2 Flüsse, 
1 Meerbusen, 1 Insel! Die Skizze der ganzen Halbinsel wiederholt nach der Vorlage 
zeichnen (auch aus dem Gedächtuis? — Die Küste wurde wegen der Fjorde nicht in 
schlichter Linie gegeben, was beim Selbstzeichnen geschehen darf). 
2. Wirtschaftliches, a) Waldwirtschaft, Landwirtschaft. Der Wohlstand des Landes 
beruht in erster Linie auf der Waldwirtschaft; reichlich die Hälfte des Landes ist mit Wald 
bestanden: Holzausfuhr 200 Mill. Mk. — Für den Ackerbau sind die Verhältnisse in Nord- 
und Mittelschweden ungünstig (vielfach nackter Fclsboden, zahllose Felsblöcke (Findlinge >, aus¬ 
gedehnte Sümpfe): fruchtbar ist die Seensenke, am fruchtbarsten die südliche Halbinsel, Schonen, 
die „Kornkammer Schwedens". — Der Fischfang steht gegen den Norwegens erheblich zurück. 
b) Bergbau und Industrie. Schweden birgt unerschöpfliche Lager des besten 
Eisens, und zwar fast überall im Lande verstreut, hauptsächlich aber in Lappland, doch ist der 
Abbau noch nicht entwickelt (Erzeugung = 1/10 Deutschlands) k — Industrie noch unentwickelt; 
bedeutend nur die Holzverarbeitung (Ausfuhr von zerschliffenem Holzstoff für Papicrfabri- 
kation 40 Mill. Mk., Zündhölzer 10 Mill. Mk.). Auch hier Aufschwung durch Benutzung der 
Wasserfälle zur Erzeugung von elektrischer Kraft in Aussicht. 
c) Handel. Die Flotte ist nur halb so groß wie die norwegische; der Handelsumsatz, auf 
den Kopf berechnet, aber nur etwas geringer als in Deutschland (s. auch § 46, Fuß). Haupt¬ 
ausfuhr: Holz, Eisenerz, Butter, Holzstoff; Haupteinfuhr: Kohlen, Getreide. 
Deutschland steht für den schwedischen Handel an 2. Stelle (England, Deutschland, 
Dänemark, Norwegen). Für unsern Handel nimmt Schweden den 12. Platz ein. Stelle 
nach Abb. 88 fest: Was bekommen wir aus Schweden, was Schweden von uns? 
i) 1904 stammte unsere Erzeinfuhr zu 27% aus Schweden (48% aus Spanien), 
1907 „ „ „ „ 43% „ „ (27% „
	        
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