Full text: Geschichte der Neuzeit (Teil 3)

Der Sieg des Protestantismus. 
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b) Frankreich nimmt die lothringischen Festungen weg. 
Unterdessen waren auch die Bundesgenossen Morizens, des Verräters an 
seinen Blutsverwandten und Glaubensgenossen, an dem Kaiser und an seinem 
Vaterlande, die Türken und Franzosen, in Thätigkeit getreten. Eine 
sranzösisch-türkische Flotte erschien vor Neapel, mußte sich aber mit Verwüstungen 
der Küste begnügen. Heinrich II. nahm die Städte, die er sich ausbedungen, 
die Bollwerke der deutschen Rheinlande, rasch weg und erließ 
eine Proklamation, in welcher er die Deutschen seiner Uneigennützigkeit und 
seiner Achtung versicherte und ihnen beteuerte, daß er nur für die deutsche 
Freiheit einschreite. Während er Toul, Verdun und Nancy rasch be- 
setzte und Metz durch Täuschung des Stadtrates in seine Gewalt brachte, 
ließ sich das gut deutsche Straßburg durch die französischen Vorspiegelungen 
nicht bethören. Nach dem Abschlüsse des Passauer Vertrags erreichte Karl 
wenigstens so viel, daß Moriz nach Ungarn gegen die Türken zog und andere 
Fürsten ihm Hilfe zum Reichs kriege gegen den französischen Beschützer und 
„Rächer der deutschen Freiheit" leisteten. Noch im Herbste zog der Kaiser 
nach Lothringen, schlug die Franzosen aus dem Felde (4. November) und 
belagerte Metz mit aller Macht. Aber der Herzog Franz von Guise 
verteidigte die wichtige Stadt sehr geschickt; es fiel ein abscheuliches Wetter 
ein; die Landsknechte versanken fast im Kot und erkrankten. So sehr Karl 
in Gichtschmerz und Franzosenhaß tobte, die Stadt blieb unbezwingbar. Nach 
großen Verlusten mußte der Kaiser abziehen (Januar 1553) und deutsche 
Städte dem Sohne desjenigen überlassen, den er als Gefangenen nach Madrid 
geführt hatte. Vergebens stellte er den Deutschen vor, daß der Franzose für 
Deutschland gefährlicher sei als der barbarische Türke, daß er, wenn der eine 
Straßburg, der andere Wien belagere, zuerst jenes retten werde. Vergebens 
sagte er voraus, daß Frankreich zuerst Lothringen, dann das Elsaß weg- 
nehmen werde; vergebens ermahnte er die Reichsstände, eine von ihnen beaus- 
sichtigte Reichskasse zu gründen — er predigte tauben Ohren. 
c) Tod Moriz' von Sachsen (11. Juli 1553). 
Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach, genannt 
Alcibiades, welcher den von ihm verkündeten „evangelischen Krieg" mit Feuer 
und Schwert namentlich gegen die reichen Bistümer geführt hatte, war von 
dem Passauer Vertrag keineswegs erbaut. Erst Mordbrenner im Dienste 
Frankreichs, war er dann mit seinen wilden Horden schmachvollerweise vom 
Kaiser zum Krieg gegen dasselbe geworben worden. Nach der mißlungenen 
Belagerung von Metz entlassen, suchte er die Bistümer Trier, Würz- 
bürg und Bamberg von neuem mit Mord, Brand und Raub heim.
	        
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