Full text: Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen

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Frankreich, westlich von jenen vier Flüssen. Ludwig, der 
Deutsche genannt, erhielt die deutschen Länder aus der 
Ostseite des Rheines und auf der Westseite die Städte 
Mainz, Worms und Speier. Später siel die östliche 
Hälfte von Lothringen mit den Städten Basel, Straß- 
bürg, Trier, Cöln und Aachen an Deutschland; auch er¬ 
hielten die deutschen Könige zugleich die römische Kaiser- 
würde. 
Die Nachfolger Karls waren alle recht schwache Re- 
genten. Sie konnten kaum Ruhe und Ordnung im eigenen 
Lande erhalten. Da erhoben sich die besiegten feindlichen 
Nachbarn wieder, unternahmen sogar Streifzüge über die 
fränkische Grenze und zerstörten die gegen sie errichteten 
Burgen. 
Im Jahre 911 starb die karolingische Linie in Deutsch- 
land aus. Die Fürsten wählten nun den Herzog Konrad 
von Franken zu ihrem Könige; er regierte von 911—919. 
Nach ihm folgte in der Regierung 
Heinrich I., 919-936 
Heinrich war Herzog in Sachsen und ist der Begrün- 
der der sächsischen Kaiserfamilie in Deutschland. Als die 
Gesandten ihm die Nachricht von seiner Wahl brachten, 
fanden sie ihn, der Sage nach, gerade mit dem Vogelfange 
beschäftigt, und davon hat er den Namen „Vogelsteller" 
erhalten. Er war ein gar weiser und kräftiger Fürst, der 
Deutschland in kurzer Zeit wieder zu Macht und Ansehen 
brachte. 
Einigung der Stämme. Beim Antritte seiner Regie- 
rung fand er Unruhen im Innern und Feinde von außen. 
Die ihm feindseligen Herzöge von Bayern und Schwaben 
gewann er durch Nachsicht und Güte; das früher von 
Deutschland abgerissene Lothringen vereinigte er wieder 
mit dem Reiche. 
Wehrhastmachung des Landes und Volkes. Die 
Hauptfeinde des Landes waren die Ungarn und die Wenden. 
Wiederholt fielen dieselben in Deutschland ein, raubten, 
sengten und mordeten. Heinrich schloß mit den Ungarn
	        
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