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Afrika. 63 
Giraffen, Elefanten. Nashörner und Flußpferds; Löwen, Schakale und 
Hyänen gehen auf Raub aus- — Andererseits finden sich in Mittelafrika 
weite, große Urwaldgebiete voll tropischer Pflanzenfülle. Besonders ist 
das Kongogebiet sehr reich daran. 
Niederguinea, das w- Küstengebiet Zentralafrikas, gehört größten- 
teils den Portugiesen. Hauptgebiet A n g o l a mit der Hst. L o a n d a. Das 
Gebiet wird von den Portugiesen als Verbrecherkolonie benutzt. — N. das 
französische Gebiet von Gabun. — Im Hinterlande, hauptsächlich im 
Kongoqebiet. der große K o n g o st a a t, der am r. Ufer der Kongomündung 
bis zum Meer reicht- Er umfaßt etwa 2'/2 Miß. qkm. mit '27 Mill- E, 
und steht unter der Oberhoheit des Königs der Belgier. Man ist 
bestrebt, durch Anlage von Handelsstraßen und festen Handelsplätzen am 
Kongo das Land für europäische Kultur zu gewinnen. Schiffahrt und Handel 
sind im Kongostaat frei, darüber hinaus auch im ganzen durch die 
Berliner Konferenz 1885 bestimmten Freihandelsgebiet. 
Die OstküsteZentralafrikas war seit dem Mittelalter das Ziel ara- 
bischer und indischer Kaufleute, die pon hier aus mit Elfenbein und Sklaven 
bis zum heutigen Tag lohnenden Handel treiben. Doch wird neuerdinas 
der Sklavenhandel durch die Europäer mit Erfolg unterdrückt. Die unge¬ 
sunde Küste von M o s a m b ig u e (mosamb!k>, gegenüber Madagaskar, und 
S o s a l a gehört den Portugiesen: die Inseln von Sansibar stehen 
unter englischer Schutzherrschaft. Sansibar ist die wichtigste Stadt für den 
ostafrikanischen Handel mit Elfenbein. Hinter der Sansibarküste bis zuni 
Seengebiet liegen die d e u t sch o sta fr i ka n i f ch e n Besitzungen, 
und n. davon bis zn den Ländern der Galla und Somali liegt das 
britische O st a f r i k a. 
Deutsch-Ostafrika, fast doppelt so groß als das Deutsche Reich, 
breitet sich von der Sansibarküste bis zum Gebiet der großen innerafri- 
konischen Seen aus. So hat Deutsch - Ostafrika gleichsam zwei Küsten: 
eine östliche und eine westliche. Letztere wird von den Gestaden der großen 
Seen gebildet. Hinter der sumpfigen, ungesunden Künstenniederung breitet 
sich das weite Hochland aus. Es zeigt den buntesten landschaftlichen 
Wechsel: Steppeu und wüstenartige Wildnisse, tropische Urwaldgebiete, 
Ackerfelder, Wald- und weidereiche Gebirgsländer, darunter das Gebiet 
des K i l i m a - N dscharo (6000 m), der höchsten Erhebung Afrikas- — 
Die Bewohner (etwa 1 Mill.) find an der Küste stark mit arabischem 
Blute gemischt. Dies trifft namentlich bei den S n a heli zu, deren 
Sprache als Karawanensprache ganz Ostafrika beherrscht. Im Innern 
gehört die Bevölkerung zu den Bantunegern und gliedert sich in 
zahlreiche Stämme, unter ihnen die kriegerischen W ah ehe im 8. und 
die fleißigen D s ch a g g a s am Kilima - Ndscharo. Tie gesamte Bevöl¬ 
kerung leidet uuter fortwährenden Kriegsunruhen und namentlich unter 
den unmenschlichen Sklavenjagden der arabischen Sklavenhändler. Die 
deutsche Herrschaft sucht diesem Unwesen zu steuern und Ruhe und Ord- 
nung in dem von der Natur so reich ausgestatteten Lande herzustellen. 
Handel und Plantagenwirtschast nehmen in diesem nnzweiselhast wertvoll- 
sten deutscheu Kolonialbesitz einen erfreulichen Ausschwung. Für die Ent- 
wickelnng des Außenhandels ist die Errichtung der neuen Ostasrika-Dampfer- 
linie von größter Bedeutung. Tie nüchtigsten Küstenplätze sind Dar - es- 
S a l a a m (Friedenshafen) und B a g a m ö j o. gitv den Karawanen¬ 
handel im Innern ist T a b o r a ein wichtiger Platz. 
2. Das außertropifche Südafrika umfaßt den f. Teil des süd- 
afrikanischen Hochlandes (1000 — 1200 m hoch). Der Zugang zum Innern 
ist durch steile Randgebirge erschwert. Am stärksten gegliedert erscheint
	        
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