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Streit mit Iaczo. — Iaczo war ein Wendenfürst. Er erhol? sich gegen
Albrecht und stürmte die Stadt Brandenburg. Albrecht gewann sie wieder, und
die wendischen Scharen zogen in die Nähe von Spandau. Hier kam es zwischen
ihnen und Albrechts Soldaten zur Schlacht. Die heidnischen Wenden wurden
geschlagen und erhielten mit ihrem Fürsten freien Abzug. Die Sage aber be-
richtet folgendes: Iaczo verließ erst den Kampfplatz, als er sich von den Seinen
verlassen sah. Plötzlich wurde seine Flucht durch die Havel gehemmt. Vor sich
hatte er den Fluß und hinter sich die Verfolger. _ Da gelobte er in seiner Angst:
„Gott der Christen, rette mich, so will ich dir dienen und den Götzen absagen!"
Darauf sprang er von seinem Nosse in die Flut und erreichte glücklich das andere
Ufer. Dort sank er auf feine Kniee, dankte dem Christengott und legte feilten
Schild als Zeichen nieder, daß er fortan Christ sein wolle. Den Schwur hat
er treulich gehalten. Diese Stelle heißt Schildhorn bis ans den heutigen Tag.
König Friedrich Wilhelm IV. ließ (1844) ein Denkmal an dem Orte errichten.
Dieses soll uns an die schweren Kämpfe erinnern, welche durchzufechten waren,
ehe das Christentum sich in der Mark Eingang verschaffte.
Albrecht wird erblicher Marknraf von Brandenburg. Durch Eroberung
der (Stadt, Brandenburg erwarb Albrecht den größten Teil des Wendenlandes.
Der König Lothar ehrte ihn mit der vollen Herzogsgewalt und bestimmte, daß
das Land sich auf seine Nachkommen forterben solle. Albrecht nannte sich daher I
jetzt „Markgraf von Brandenburg", während seine Vorgänger nur Mark-
grasen der H?ordmark gewesen waren. Mit Recht kann man ihn daher als
Gründer der Mark Brandenburg ansehen.
Seine Fürsorge für Sie Mark Brandenburg. Er rief aus Holland,
Friesland unb vom Rheine tüchtige Kolonisten herbei, welche die Wälder lichteten, i
die Sümpfe im Laube austrockneten unb in fruchtbares Ackerlanb umwandelten.
Durch sie wurden auch die Städte Berlin, Köln an der Spree, Spandau und
Stendal erbaut und mit christlichen Gotteshäusern versehen. Zum Schutz der
eingewanderten Deutschen, die schon Christen waren, und um das Heidentum
gänzlich auszurotten, brachte er von einer Wallfahrt aus dem heiligen Lande eine
Anzahl Johanniter mit, denen er eine Kirche und die Ländereien um dieselbe her
übergab. So verschwand der heidnische Götzendienst bald, und ein christliches
Leben entfaltete sich in der Mark. Deutsche Sprache und deutsche Sitten kehrten
im Lande ein, und schon bei Albrechts Tode (1170) war aus der früher ver¬
ödeten Mark ein gesegneter deutscher Landstrich geworden,
Brandenbnra in späterer tfeit. Die branbenburgischen Markgrafen ge-
langten bald zu großem Ansehen. Sie gingen aus verschiedenen Häusern hervor,
und so haben wir Ballenstäbter, bayerisch e unb luxemburgische Mark¬
grafen gehabt. Enblich kam bas eble Fürstenhaus ber Hohenzollern zur Re¬
gierung, aus welchem unser jetziger König unb Kaiser hervorgegangen ist.
Nach Förster u. a.
Die hoheuzolleruscheu Kurfürsten :e.
54. Kurfürst Friedrich I. (1415—1440) ttttb feilte Nachfolger.
Die Burggrafen von Nürnberg. In Schwaben, zwischen Donau und
Neckar, liegt ein Berg, der hohe Zoller; ba baute einst bcr Ahnherr unseres
jetzigen bentschen Kaisers sein Schloß. Seine Nachkommen, die Grafen uoti
Zollern, mehrten in Schwaben und Franken ihr Gut; einer berselben,
Friebrich I., wnrbe (1192) des deutschen Kaisers Burggraf zu Nitrn1
berg, wo er dessen Rechte und Einkünfte zu verwalten hatte. Die zollern
schen Burggrafen von Nürnberg versahen ihr Amt immerbar in Treue z»
Kaiser und Reich unb nahmen an Ansehen unb Reichtum so zu, daß Kaiset
Karl IV. sie (1363) zu deutschen Reichsfürsten erhob.
Burggraf Friedrich VI, von Nürnberg hatte dem Kaiser Sigis t
muitb die wichtigsten Dienste geleistet, namentlich auch dessen Wahl zun
deutschen Kaiser durchsetzen helfen (1410); dafür beschloß Sigismnnb, bei
Frennb würbig zu belohnen. Er setzte ihn (1411) als Statthalter (Ver
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