Full text: Von der Urzeit bis zur Städtegründung (Teil 1)

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zu gewinnen, zu Ende geführt. Der Begriff Natiou ist zu erklmen. 
Familie, Dorf, Gau, Volksstämme, Nation. 
Für den Lehrer: 
„Nur solange war ein Papst der Bundesgenosse des Kaisers, als 
dieser ihm alle seine Feinde überwältigte; war dies geschehen und der 
Kaiser im Begriff, in der Lombardei oder in Unteritalien festen Fuß 
zu fassen, so war der Papst der erste, welcher dem Kaiser alle möglichen 
Hindernisse in den Weg warf. Es war fester Grundsatz und stehende 
Praxis bei den Päpsten, in Italien keine starke Macht aufkommen zu 
lassen und jedem, der eine solche anstrebte, Nebenbuhler entgegenzu- 
stellen." Beckers Weltgeschichte 4, S. 22. 
Geschichtskenntnis: 
Karl gründete im Jahr 800 das heilige römische Reich 
deutscher Nation. 
So hat Karl die germanischen Völker zu einem großen christlichen 
Reiche vereinigt. Die Geschichte nennt ihn deswegen Karl den Großen. 
Die deutschen Volksstämme sind nun geeint, und das wird gut sein,. 
denn Einigkeit macht stark gegen Feinde. Bergleiche Hermann! 
1. Keine fremde Macht konnte sich wieder in Deutschland festsetzen 
wie zur Zeit Hermanns. 
2. Die Deutschen werden nicht wieder ihre geschützten Wohnplätze 
aufgeben wie zur Zeit der Völkerwanderung. 
Wie hat Karl der Große das heilige römische Reich deutscher 
Nation zustande gebracht? 
1. Er hat mit den Volksstämmen Krieg geführt. War das richtig? 
Matth. 26, 52. 53 (Gesinnung Jesu). Vom christlichen Standpunkte 
aus also nicht. Aber freiwillig hätten die Völker (S. 36) sich nicht gefügt; 
ohne diese Kriege wäre keine Einigung zustande gekommen. 
Bezüglich der Ausbreitung des Christentums war jedenfalls die 
Art des Bonifazius richtig und die unserer Missionare, also nicht mit 
Feuer und Schwert. 
2. War diese Einigung notwendig? 
Karl der Große war durch Bonifazius Christ geworden und er- 
kannte den Wert des Christentums für die germanischen Völker. Er 
wollte sie von der Götterfurcht befreien, Ruhe und Frieden in die ger- 
manischen Familien bringen. Deswegen wollte er alle germanischen 
Völker christianisieren. 
Er hat also eine zweifache Aufgabe erfüllt: 
1. die germanischen Völkerstämme vereinigt, 
2. sie zu Christen gemacht.
	        
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