Full text: Von der Urzeit bis zur Städtegründung (Teil 1)

Kämpfe nach Alexanders Tode. 115 
Bald begann der Kampf seiner Feldherren zuerst um die 
Statthalterschaften in den eroberten Ländern, und dann 
um den Besitz der Lander selbst, obgleich Anfangs der 
blödsinnige Arrhidäus und der nachgebohrne Alexander 
von dem Anführer des Phalanxes, dem Meleager, zu 
Königen ausgcrufen wurden. 
Eigenmächtig verthcilte Perdiccas, nach der Ermor¬ 
dung des Meleager, die S t a t t h a l t e r w ü r d c n (323), ohne 
selbst eine Provinz zu nehmen. Er behielt aber den Oberbe¬ 
fehl über das Heer, und vermählte sich, nach Verstoßung 
seiner Gemahlin, mit K l e o p a t r a, der Schwester Alexan¬ 
ders. Von ihm wurde Ptolemäus zum Statthalter von 
Aegypten, Antigon us zum Statthalter von Phrygien, 
Lycien und Pamphilien, Leonnatus zum Statthalter von 
Mysien, und Eumenes zum Statthalter von Kappadocicn 
und Paphlagonien ernannt. Dem Antipatcr und Kra¬ 
te rus überließ er die Verwaltung von Macedonien. 
Als aber Perdiccas mit dem Ptolemäus und Antigonus 
zerfiel, und nach Aegypten ging, um den Ptolemäus zu besie¬ 
gen, ward er (321) ein Opfer seines eigenen gegen ihn em¬ 
pörten Heckes. Nach seinem Tode übernahm Antipater die 
Regentschaft, worauf man die Provinzen von neuem theilte. 
Babylon, Medien und Susiana kamen an den Seleukus; 
Ptolemäus bemächtigte sich Syriens und Phöniciens, und 
Antigonus nahm die Länder des geächteten Eumencs irr 
Besitz. Der blödsinnige Arrhidäus ward getödtet, und der 
junge Alexander mit seiner Mutter gefangen gehalten. Ein 
allgemeiner Sturm schien das macedonische Reich in Anarchie 
aufzulösen; denn die einzelnen Statthalter verdrängten und 
bekriegten sich selbst. Antigonus war der erste, der, nach 
der Vertilgung des macedonischen Hauses, den königlichen 
Titel annahm; Ptolemäus und die andern Statthalter 
folgten seinem Beispiele nach. Gegen die Herrschsucht des 
Antigonus vereinigten sich Seleukus, Lysimachus und 
Ptolemäus. Doch blieb der letztere .in Syrien stehen, 
während Antigonus gegen die erstem beiden (301) die 
Schlacht bei Ipsus verlor. Nun theilten die Sieger das 
Reich des Antigonus so, daß Lysimachus Vordcrasien bis 
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