Full text: Geschichte des preußischen Staates (Cursus 3)

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126 Das Königreich Preußen in seiner Machtfülle. 
Hauptquartier in Le Maus auf. Jetzt machte sich auch Prinz» 
Friedrich Karl auf Ten Marsch und traf am 6. Januar bei 
Vendome auf Heeresabtheilungen Chanzy's, die er in die 
Flucht trieb. Weiter wurde bei den ärgsten Schneestürmen und 
unter allerhand Hindernissen am 8. und 9. Januar aus dem 
Wege nach Le Mans vorgedrungen. Da erfolgte die Ver- 
einigung des Prinzen mit dem Großherzog und nun ging es 
unter dem 'heftigsten Granatenfeuer immer weiter auf Le Mans 
zu. Hin und her wogte der Kampf am 11., hin und herzogen 
die Bataillone, auf und ab jagten die Batterien, bis endlich der 
Widerstand des Feindes gebrochen war. Am 12. Januar mußte 
er Le Mans aufgeben, wonach er sich nördlich und westlich 
dnvoTT zurückzog. Erbeutet wurden in dieser Schlacht über 
1000 beladene Fahrzeuge, 2 Fahnen und 10 Geschütze. Außer¬ 
dem wurden über 22,000 unverwuudete Gefangene gemacht. 
Der Verlust an Todten und Verwundeten auf beiden Seiten war 
groß, auf unserer Seite allein 3000 Mann und 177 Offiziere. 
Wie der Prinz Friedrich Karl gleich nach dem Fall von 
Metz den Befehl erhielt, mit der frei gewordenen 2^Arrnee 
gegen die französische Loire-Armee vorzugehen, so erhielt Gene- 
ral v. Manteuffel gleich nach diesem Ereigniß den Befehl, mit 
einem i£Ijetl der ebenfalls frei gewordenen 1. Armee nach Nor- 
den zu marfchiren und den Kamps"MiI"der daselbst gebildeten 
fr?Mzösijchen 'Armee aufzunehmen und sie von Paris abzuhalten. 
Die auf dem Wege liegenden Festungen wurden cernirt und 
belagert, wonach General v. Manteuffel den Feind erst am 
^23. November bei DuesjuTI ün5 am 27. November bei 
,.A m i e n s schlug und ihm y beschütze nnd 2 Fahnen abnahm 
und 3000 Gefangene machte. Am 5. Dezember wurde Roueu, 
ein wichtiger Centralpuukt Frankreichs im Norden, besetzt."'" 
Schon gleich nach der Schlacht bei Amiens wurde dem sran- 
zösischen General das Obercommando über die Nordarmee ge- 
nommen und dasselbe dem General ?? a i d b er b e gegeben. Er 
hatte etwa 60,000 Mann zusammengebraut^ mit denen er sich 
zwischen Amiens und Arras festsetzte. General v. G o e b tu 
erhielt den Befehl ihn anzugreifen, und so kam es affr'23. De¬ 
zember zu einer Schlacht, welche die Franzosen verloren. Jetzt 
£öcf sich Fait)herbe~äujr das Festungsviereck an der belgischen 
Grenze zurück, wonach er am 2. Januar mit dreifacher Uebet> 
l kß macht bei Baveanrne vorging. Von beiden Seiten wird mit 
' der größten Bravour gekämpft, und obgleich die Franzosen von 
den Kartätschen reihenweis niedergestreckt werden, gehen sie doch
	        
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