Full text: Geschichte des preußischen Staates (Cursus 3)

2* Die Mark Brandenburg. 
denen Albrecht ein großer Freund war, so behandelte er sie 
höchst verächtlich. Während er mit seinen Franken bei der 
Tafel schwelgte, mußten sie verlegen am Kamin stehen und zu¬ 
sehen. Augenblicklich wandten sich Aller Herzen von ihm, um- 
somehr, da er sich wieder nach Franken begab und seinem fünf- 
zehnjährigen Sohn Johann die Statthalterschaft der Mark über- 
ließ. ITHfbent^aTmT^D?arf dem AMeM^döch viel Gutes 
.Zu verdanken. Er legte den S^rejt^mit^ Pommern bei, zwang 
, den Herzog I o h a n nach 
■ welchem er Kr o ss en. ^üllichau und Sommerfeld an 
Brandenburg abtreten mußte^und aäb"I?^"das soaenamite 
hoh"erlzvller sche Haus^eZM Dies stellte fest, daß die 
btwtonfrirrgtfchen^M'ärkeis'stets unaetheilt dem ältesten Prinzen 
oder dessen Erben, die fränkischen Fürstenthümer Anspach und 
Baireuth aT5eF~"den beiden folgenden Prinzen zufallen sollten. 
Albrecht starb auf der Kadol^bura in Franken, und ihm folgte 
sein Sohn * 
Johann, der bisherige Statthalter der Mark, als Kur- 
fürst derselben (i486—149LI. Zu seiner Zeit blieb da5~£and 
beftelt"vön Kriegsunrnhen^und mit liebender Hand pflegte er 
die Segnungen des Friedens. Ueberall führte er die größte 
Sparsamkeit ein und versagte sich sogar einst die Reise zu 
einem Reichstage, weil sie ihm zu kostspielig war. Selbst ein 
Freund der Künste und Wissenschaften, beförderte er sie, wo er 
nur konnte. Unter ihm wurden die ersten Buchdruckereien und 
Apotheken, im Lande angelegt. Auch war er der erste Kurfürst, 
far bleibend seinen Wobnsitz in der Marf-imfim! Dankbar er¬ 
kannten dies die Märker an und bewilligten ihm aus freien 
Stücken eine, seinem Vater verweigerte Abgabe, die Bierziese. 
Nur einige Städte, worunter auch Stendal, wollten hiervon 
nichts wissen und begingen sogar die gröbsten Widersetzlichkeiten 
gegen einige kurfürstliche Diener. Mit Waffengewalt wurden 
die Widerspenstigen zum Gehorsam gebracht, ihnen eine harte 
Geldstrafe auferlegt und die Rädelsführer hingerichtet. Den 
Beinamen »Cicero« erhielt der Kurfürst nach einem berühmten 
Redner der Vorzeit auf folgende Veranlassung. Der König von 
Polen und der von Ungarn waren in Streit gerathen, der nahe 
dÄran war, zu einem Kriege zu führen. Um diesen zu ver- 
hüten, warf sich Johann als Vermittler auf und beschied die 
Streitenden nach Schlesien. Der König' von Polen hatte sich 
mit so vielen Pelzen behangen, daß ihm eine Verbeugung gegen 
seinen Gegner unmöglich war; wohingegen dieser sich mit xinem 
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