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katholischen Religion zurückführen würde. Die evangelischen
Stände Norddeutschlands schlössen daher zur Verteidigung ihres
Glaubens einen Bund und wählten den König Christian IV.
von Dänemark, der zugleich Herzog von Schleswig-Holstein
war, zum Bundesoberhaupt. Erzähle!
Der Kaiser schafft sich ein selbständiges Heer.
Wallenstew. Wir wissen bereits, daß der Kaiser kein selb-
ständiges Heer hatte; alle seine Siege verdankte er den Truppen
des Kurfürsten Maximilian von Bayern. Warum will er selbst
ein Heer haben? Er möchte nicht mehr abhängig sein von
einem Fürsten. Aber es fehlte ihm das Geld. Da erbot sich ein
böhmischer Edelmann, Wallenstein mit Namen, ihm ein
solches auf eigne Kosten aufzustellen und zu unterhalten. Das
war der Kaiser zufrieden, und nun ließ Wallenstein, der ein
herrschsüchtiger und willensstarker Mann war, die Werbetrommel
rühren. Von allen Seiten strömten Söldlinge herbei; denn sie
hofften auf reiche Beute. Bald stand er an der Spitze eines
(30 000 Mann) starken Heeres und nun verfolgte er seine ehr-
geizigen Pläne. „Es kam ihm weniger auf die Unterdrückung
der Protestanten an, als auf etwas anderes. Er war den Pro-
testanten nicht feindlich gesinnt, gönnte ihnen vielmehr die Frei-
heit des Glaubens und nahm sie zahlreich in sein Heer auf;
er wollte die kaiserliche Macht im Reiche wiederherstellen, die
Mitregierung der Kurfürsten beseitigen, für ftch aber ein Reichs¬
fürstentum erwerben. Seine Soldaten stammten aus aller Herren
Länder, sie fochten nicht für ein Vaterland, auch der Glaube
war den meisten gleichgültig. Beute und Ruhm war ihnen alles.
Katholiken standen im Dienste evangelischer Führer, und Evan-
gelische kämpften an der Seite der Katholiken. Die Gegen-
den, in denen fie lagerten oder die fie durchzogen, mußten die
wilden Horden ernähren. Wehe dem Lande, in dem fie hausten,
es wurde völlig ausgesogen. Sie schnitten oder zertraten das
Korn aus dem Felde, nahmen die Kuh aus dem Stall, und
wehe der Stadt, die sie erstürmten! In der Wut des Kampfes,
in der Gier der Beute schonten sie nicht der Männer, auch
der Greise und Weiber nicht, nicht der Kinder in der Wiege."'