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t>on Sickingenu. a.) wollte eine zeitgemäße Reichsverfassung
herstellen, die allen Ständen gerecht werden sollte.
6. Infolge des 30jährigen Krieges verarmte der
Adel immer mehr. Er suchte Entschädigung und Ersatz
im Hofdienste und nahm allmählich alle Hofämter in Besitz.
2. Der Bauernstand.
1. Das altgermanische Volk bestand ursprünglich
nur aus Bauern, die das Land bebauten. Sie setzten sich
aus Freien und Unfreien zusammen. Die Freien waren die Be-
sitz er, die Unfreien die Arb eitsh elfer.
2. Im Frankenreiche betrieb man die Natural»
Wirtschaft. Jeder Hof erzeugte das, was zur Erhaltung
seiner Bewohner nötig war.
3. Karl der Große führte die Dreifelderwirt-
schast ein. (Wintergetreide, Sommergetreide und Brache.)
4. Durch das L e h n s w e s e n gerieten die B a u e r n immer
mehr unter die Herrschaft der Adeligen.
5. Das 12. und 13. Jahrhundert war die gute
Zeit für die Bauern. Damals gab es Freibauern (ohne
Dienst und Abgabe, Person und Eigentum frei), Erb Pächter
(hatten einen Acker vom Grundherrn im Besitz, zahlten Erbzins,
Person und Eigentum frei), Fronbauern (hatten einen
Bauernhof des Grundherrn und waren zu Zins, Naturallieserung
nnd Gefpanndiensten verpflichtet) und Leibeigene (gehörten
dem Grundherrn leibeigen).
6. Das Fehde Wesen war für den Bauernstand eine
furchtbare Plage.
7. Im 14. und 15. Jahrhundert verschlechterte
sich die Lage des Bauern st andes sehr. (Steigerung
der Pachtgelder, Ablösung der Naturalleiftung in Geldzins. Da-
durch gerieten die Bauern in die Hände der Wucherer. Es gab
jetzt nur noch hörige Bauern.)
8. Der Bauernkrieg war eine durchaus Wirtschaft-
Ii che Bewegung, die aber die erhoffte (soziale) Besserstellung
nicht brachte, sondern nur verschlechterte.